Am Sonntag (23.10.) steigt in Jena Punkt 14:05 Uhr das Spitzenspiel der Regionalliga Nordost. Dann erwartet der Tabellenführer vom FC Carl Zeiss den FSV Wacker 90 Nordhausen.
Somit bekommt es die bis dato ungeschlagene Zeiss-Elf mit dem Staffelfavoriten zu tun. So jedenfalls sahen es vor Saisonstart immerhin zehn der 18 Regionalligatrainer - und vor allen Dingen der stets ambitionierte Verein aus dem Südharz selbst. Schon mit der Verpflichtung des ehemaligen Bundesligastars Maurizio Gaudino als Sportdirektor brachte der Klub aus der Schnapsbrennerstadt den ersten weithin vernehmbaren Toast aus. Denn es ist nur schwer vorstellbar, dass mit der Verpflichtung des einstigen Eintracht-Stars der FSV-Tellerrand bei der Regionalliga aufhören soll. Das Signal hallte dann deutschlandweit gehörig nach, als man mit Marco Sailer einen namhaften Bundesligaspieler verpflichtete. Freilich kam "Toni" bei Darmstadt 98 in der 1. Liga nie über die Rolle des Jokers hinaus, dennoch gehörte er - schon wegen des das Erscheinungsbild prägenden Rauschebarts - sicher zu den schillerndsten Persönlichkeiten der abgelaufenen Bundesligaspielzeit. So kann es im Harz wohl niemanden überraschen, dass der FSV schon vor Beginn der Saison als das wahrgenommen wurde, was er auch sein will und sicher auch ist - Staffelfavorit.
Entsprechend ernst nahm die Konkurrenz bisher auch die Auftritte gegen Wacker. Zwar startete der FSV mit drei Siegen standesgemäß, aber dann folgten drei Niederlagen am Stück - eindeutig zu viel für die Verantwortlichen des Klubs. Josef Albersinger, der kaum seinen Spind im FSV-Trainerbüro eingeräumt hatte, musste gehen. Ihm folgte - zunächst als Interimslösung - der bis dahin als Torwarttrainer in Nordhausen tätige Tomislav Piplica. Unter ihm, der auch schon in Jena als Torwarttrainer aktiv war - damals unter Chef Petrik Sander, stabilisierte sich die Mannschaft, die in dieser Saison vor allen Dingen defensiv ungekannte Schwächen offenbarte. Aktuell rangiert der FSV Wacker 90 Nordhausen auf Tabellenplatz 8 - satte zwölf Punkte hinter dem FC Carl Zeiss Jena.
Somit dürfte es für Nordhausen am Sonntag in Jena um nicht weniger als den Erhalt der Restchance auf den angestrebten Platz an der Sonne gehen. Sollte Wacker in Jena unterliegen und der Abstand auf 15 Punkte anwachsen, dürften wohl nur noch die kühnsten Optimisten daran glauben, dass das angestrebte Ziel noch realisierbar scheint. Ganz anders wäre es da schon bei einem Erfolg in Jena. Es ist also für Wacker ein 6-Punkte-Spiel, während in Jena auch nach dem Spiel gegen Nordhausen alles im Lot sein wird. Mark Zimmermann: "Wir wissen sehr genau, dass mit jedem Sieg von uns der Wunsch des Gegners, der erste zu sein, der uns schlägt, immer größer wird. Und irgendwann passiert das auch. Aber das wird uns nicht aus der Bahn werfen. Daran denken wir auch gar nicht. Wir wollen unser Spiel durchziehen und am Sonntag so weitermachen, wie wir in den letzten Spielen agiert haben. Wir haben uns die Ergebnisse mit unserem Auftreten verdient."
Ähnlich selbstbewusst gibt sich Jenas Mannschaftskapitän René Eckardt: "Wir haben große Lust, die Serie auszubauen - erst recht gegen Wacker Nordhausen. Das sind immer enge und zumeist sehr intensive Spiele gegen einen Gegner, der immer versuchen wird, uns aus der Bahn zu werfen, uns aus der Ruhe zu bringen. Aber darauf sind wir eingestellt. Wir wissen, was auf uns zukommt. Aber wir wissen auch um unsere Stärke und vertrauen auf unser Publikum im Rücken, das hoffentlich zahlreich und lautstark an unserer Seite sein wird."
Daran wird hoffentlich auch die Liveübertragung des MDR-Fernsehens nichts ändern. Anstoß der Partie ist 14.05 Uhr. Die Stadiontore und -kassen öffnen 12:30 Uhr. Der FCC bittet seine Besucher, nach Möglichkeit auf das Auto zu verzichten und stattdessen den öffentlichen Personen- und Nahverkehr zu nutzen. Die Eintrittskarte (Tagesticket oder Dauerkarte) gilt am Spieltag ab zwei Stunden vor Spielbeginn bis zwei Stunden nach Abpfiff als Fahrschein.
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