Mit 2:0 gegen Preußen Münster zum ersten Heimsieg

23.09.2017

Endlich! Mit einem vollkommen verdienten 2:0-Erfolg durch die Treffer von Julian Günther-Schmidt vom Elfmeterpunkt (28.) und Manfred Starke (90.) kommt unser FCC zum lange ersehnten ersten Heimsieg in der laufenden Drittligasaison. Mit fünf Punkten aus der englischen Woche verlässt unser FCC zudem die Abstiegsränge.

FCC-Coach Mark Zimmermann vertraute in der Partie gegen die Westfalen auf die gleiche Startelf, die am Mittwoch in Würzburg zu einem 2:2 kam. Sein Gegenüber Benno Möhlmann tauschte einmal: Martin Kobylanski, der Preußen-Torschütze vom Mittwoch gegen Aalen (1:1), rückte für Tobias Rühle in die Anfangself und bildete die einzige echte Sturmspitze der Adlerträger.

Keine 60 Sekunden waren gespielt, als nach einem schlampigen Rückspiel Münsters Innenverteidiger Lion Schweers gegen Julian Günther-Schmidt alles riskieren musste und auf Kosten einer frühen gelben Karte die Konterchance des FCC unterband. Auf der Gegenseite fuhr Florian Brügmann Nico Rinderknecht in die Parade und sah ebenfalls bereits nach drei Minuten den gelben Karton. Nach dem anschließenden Freistoß landete der Ball im Tor von Raphael Koczor, der hatte nach einer Abseitsstellung der Preußen jedoch bereits aufgehört, sich am Spiel zu beteiligen. Münsters Innenverteidiger Sebastian Mai stand nach einer Viertelstunde gleich zweimal im Mittelpunkt. Zunächst bekam er eine Flanke von Davud Tuma im eigenen Strafraum an den linken Oberarm. Die Pfeife von Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer aus Magdeburg blieb stumm. Im Anschluss beförderte wiederum der ehemalige Zwickauer Mai einen Flankenball von Manfred Starke per Kopf nicht ohne Risiko ins Toraus. Nach 20 Minuten musste Mannschaftskapitän René Eckardt aufgrund muskulärer Probleme im rechten Oberschenkel den Platz verlassen. Für ihn kam Dominik Bock in die Partie. Die Kapitänsbinde wanderte, wie bereits zuletzt gegen Meppen, an den linken Oberarm von Sören Eismann. Sieben Zeigerumdrehungen später brachte Cros mit einem Vorstoß über die linke Seite den Ball nach vorne. Seine Flanke in den Strafraum erläuft am zweiten Pfosten Tuma, der anschließend nach einer Berührung im Zweikampf mit Schlussmann Körber zu Fall kommt. Schiedsrichter Schwermer zögerte keine Sekunde und entschied auf Elfmeter. Julian Günther-Schmidt übernahm vom Punkt die Verantwortung und blieb cool. Er versenkte die Kugel unten rechts, während sich Münsters Schlussmann Körber bereits früh für die andere Ecke entschieden hatte – 1:0 (29.). Wiederum nach einem Foulspiel an Davud Tuma ergab sich eine gute Freistoßmöglichkeit für unseren FCC. Dennis Slamar schnappte sich das Spielgerät und zog aus 19 Metern ab. Der Schuss wurde von der Mauer noch abgefälscht und musste durch Nils-Jonathan Körber mit einer Flugeinlage aus der Gefahrenzone befördert werden (33.). Nach einem langen Flankenball hatte Julian Günther-Schmidt wenig später die Schusschance. Doch sein Versuch aus 14 Metern halbrechte Position strich recht deutlich am linken Pfosten vorbei (37.). 90 Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte unser FCC in Person von Guillaume Cros die große Möglichkeit zum 2:0. Nach einem Konter brachte Florian Brügmann die Flanke mustergültig auf den im 16er lauernden Franzosen. Sein Rechtsschuss konnte aber noch geblockt werden (44.). Und so ging es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause, die unter dem Strich völlig verdient war. Denn unser FCC besaß in den ersten 45 Minuten nicht nur die größeren Spielanteile und besseren Möglichkeiten, sondern konnte die wenigen offensiven Vorstöße der Gäste auch stets sicher verteidigen.

Zur zweiten Halbzeit tauschte Münster doppelt und auch auf Seiten unseres FCC gab es einen Wechsel: Für den gelbvorbelasteten Brügmann rückte Firat Sucsuz ins Team. Dominik Bock übernahm Brügmanns Position des Rechtsverteidigers. Auf dem Rasen im Paradies änderte sich zunächst nicht viel. Unser FCC blieb spielbestimmend, auch wenn sich Münster durch die Hereinnahme von Rühle nun zeitweise etwas offensiver präsentierte. Ein mustergültig vorgetragener Angriff unser FCC brachte um ein Haar das 2:0. Löhmannsröben ließ die Kugel auf Günther-Schmidt prallen, der auf Tuma weiterleitete. Dieser ließ seinen Bewacher stehen und zog in den Strafraum. Aus 15 Metern zog Tuma mit rechts ab und knallte die Kugel an die Unterkante der Latte, von wo aus das Spielgerät aus dem Tor heraussprang (53.). Keine 60 Sekunden später versuchte es Starke vom rechten Strafraumeck, sein Schuss konnte aber auf Kosten einer Ecke noch abgelenkt werden (54.). Auf der Gegenseite verhinderte Marius Grösch mit einer fairen Grätsche, dass der Flankenball von Rizzi Unheil anrichten konnte (56.). 180 Sekunden später war es erneut Grösch, der diesmal gegen Heinrich einen Gegenstoß der Preußen unterband. Nach ziemlich genau einer Stunde kam dann die Szene des Julian Günther-Schmidt. Er fasste sich 40 Meter vor dem Tor der Gäste ein Herz, ließ insgesamt vier Gegenspieler stehen und drang in den Strafraum der Gäste ein. Am Schluss fehlte ihm beim Schuss die letzte Kraft und Präzision – der Ball rollte Zentimeter am linken Pfosten vorbei ins Toraus (60.) Diese Aktion des Jenaer Angreifers hätte ohne Zweifel einen Torerfolg verdient gehabt. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Münster über einen zweiten Gegentreffer nicht beschweren dürfen. Denn der FCC blieb am Drücker und hatte durch einen Distanzschuss von Firat Sucsuz aus 18 Metern, der nur knapp über die Querlatte flog, eine weitere gute Möglichkeit zum Ausbau der Führung (69.). Als nach einem Preußen-Freistoß Sebastian Mai die Kugel per Kopf an den Querbalken beförderte, war der Puls der Zeiss-Fans kurz etwas oben, doch unnötigerweise, denn der Preußen-Verteidiger stand im Abseits (72.). Doch diese Aktion läutete so etwas wie eine Schlussoffensive der Gäste ein und unser FCC fand sich nun mehr und mehr in der Defensive. Und doch ermöglichte eine Offensivaktion des FCC die bis dato gefährlichste Aktion der Gäste. Der FCC war nach eigenem Angriff noch zu weit aufgerückt und nicht hellwach. Ein langer Ball von Rizzi brachte Rühle in die Position, alleine mit der Kugel am Fuß auf Raphael Koczor zuzulaufen. Doch Marius Grösch stürmte heran und grätschte dem Preußen-Angreifer im letzten Moment fair die Kugel vom Fuß. Eine ganz starke Aktion des Jenaer Innenverteidigers (82.). Unserem FCC gelang es jetzt nur noch selten, sich zu befreien und für Entlastung zu sorgen. Wiederum ein langer Ball brachte den eingewechselten Al-Hazaimeh in aussichtsreiche Position, doch Guillaume Cros klärte gegen den großgewachsenen Adlerträger am Elfmeterpunkt (87.). Al-Hazaimeh war es auch 120 Sekunden später, der über die linke Seite in den Jenaer Strafraum eindrang. Diesmal war Raphael Koczor auf dem Posten und nahm dem Preußen die Kugel vom Fuß. Auf der Gegenseite ließ die Gästeabwehr Manfred Starke zu viel Raum. Der Jenaer Angreifer nahm sich aus 18 Metern halblinke Position ein Herz und zimmerte die Kugel ins linke Toreck. Körber im Preußen-Tor hatte gegen den strammen Schuss keine echte Abwehrchance. Die ganze Anspannung im Paradies löste sich binnen Sekunden. Denn durch den Treffer war klar, dass der langersehnte erste Heimsieg endlich perfekt war. Gleichzeitig konnte unser FCC die Serie von zuletzt sechs Spielen ohne Sieg beenden und die Abstiegsränge verlassen.

Stimmen zum Spiel

Benno Möhlmann (Trainer des SC Preußen Münster): "Ich habe nach 90 Minuten einen verdienten Sieg der Mannschaft von Jena gesehen. Vor allem in der 1. Halbzeit waren sie mehr bereit zu laufen, zu kämpfen und die Basisarbeit zu machen, um die es grundsätzlich in der 3. Liga geht. Insofern war die Führung okay, auch wenn sie in dem Moment nicht hätte fallen dürfen. Jena kann zufrieden sein mit den drei, vier Minuten, als der Schiedsrichter die gelb-rote Karte nicht gezeigt hat und den Elfmeter gepfiffen hat. Eine Berührung ist nicht unbedingt strafbar. Eine Berührung, die einen zu Fall bringt ist strafbar. Die Berührung hat den Spieler nicht zu Fall gebracht. Er ist erst zwei, drei Meter später zu Fall gekommen. In der 2. Halbzeit war das Spiel ausgeglichen. Wir haben - relativ spät - ein paar sehr gute Chancen gehabt. Jena hat vorher schon die eine oder andere Situation gehabt, um das zweite zu machen. Von uns war es ingesamt zu wenig, vor allem im Spiel nach vorne."

Mark Zimmermann (Trainer des FCC): "Ich habe ein sehr, sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen, mit sehr viel Aufwand. Wir wollten das Spiel aktiv gestalten. Das haben wir auch gut gemacht in der 1. Halbzeit. Wir wollten nicht darauf waren, dass uns Münster irgendwas anbietet, sondern wolten versuchen, das Spiel in unsere Bahnen zu lenken. Das ist uns größtenteils gelungen, auch wenn wir den Elfmeter dazu gebraucht haben. Wir haben aber durchaus auch in der 1. Halbzeit viele gute Möglichkeiten gehabt, noch zum Abschluss zu kommen, wo dann der letzte Pass wieder gefehlt hat. Wir haben sehr stabil gespielt. Mit den beiden Wechseln von Münster wurde es nochmal spannend, weil die Jungs, die reingekommen sind, enorm für Belebung gesorgt haben. Wenn du aus den Möglichkeiten, die Tuma hat, die Günther-Schmidt hat, nicht das 2:0 machst, dann kann immer einer hinten reinrutschen. Das war genauso, dass Rühle die Riesenchance hatte. Aber die Jungs, Gröschi in dem Fall, hat sich mit dem Sprint nochmal in den Ball reingeworfen. Die Jungs haben sich gepusht und wollten unbedingt das zu Null halten - und das haben sie geschafft. Wir haben uns spät mit dem zweiten Tor belohnt und das Spiel entschieden. Wir haben heute eine lange Zeit von den 90 Minuten eine sehr konstante Leistung gebracht. Und das musst du in der 3. Liga bringen. Und dann ist selbst so ein Spiel wie heute eng bis zum Schluss. Aber am Ende zählt, dass wir 3 Punkte geholt haben."

Statistik

FC Carl Zeiss Jena: Koczor – Brügmann (46. Sucsuz), Grösch, Slamar, Cros – Eismann, Löhmannsröben – Eckardt (20. Bock), Starke, Tuma – Günther-Schmidt (73. Dietz)

SC Preußen Münster: Körber – Tritz, Mai, Schweers, Menig – Rizzi, Scherder (46. Rühle) – Hoffmann (46. Stoll), Rinderknecht (83. Al-Hazaimeh), Heinrich – Kobylanski

Tore: 1:0 Günther-Schmidt (29., Foulelfmeter), 2:0 Starke (90.)

Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer (Magdeburg)

Gelbe Karten: Brügmann (3.), Cros (77.), Koczor (90.+1) - Schweers (1.), Rinderknecht (53.)

Zuschauer: 4.230

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