Spätes Elfmetertor bringt Punktgewinn in Babelsberg

26.03.2017

Bedi Buval behielt beim Handelfmeter (86.) vom Punkt die Ruhe und schoss zum 1:1 Endstand ein.

Es bleibt dabei: Jena wurde wiederholt für seine Moral und Mentalität des Nichtaufsteckens belohnt und entführte am Ende einen wichtigen Punkt aus dem Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, in dem über 80 Minuten die Hausherren die bessere Mannschaft waren.

Doch die Nulldreier, die sich noch in den ersten zehn Minuten von einer aggressiv auftretenden und früh attackierenden Jenaer Mannschaft beeindrucken ließen, fanden schnell die richtigen Antworten und begegneten der Zeiss-Elf mit ebenfalls frühem Stören und traten zudem gewohnt unbequem auf. Jena ließ sich von der zuweilen hitzigen Atmosphäre auf dem Platz anstecken, was dem eigenen Spiel nicht gut tun sollte.

Mark Zimmermann musste auf Niclas Erlbeck verzichten, der wegen muskulärer Probleme passen musste. Auf Seiten der Filmstädter fehlte überraschend Andis Shala. Hieß es vor Spielbeginn noch, dass der Ex-Jenaer ebenfalls verletzungsbedingt fehlte, stellte Babelsberg-Trainer Cem Effenach der Parzie klar, dass es sich um eine Disziplinarmaßnahme handelte, die er jedoch nicht im Detail erläutern wollte. Aber auch ohne Shala hatten die Babelsberger offensiv die besseren - weil klareren - Aktionen. Nach einer guten Viertelstunde hatte Beyazit aus etwa 12 Metern Torentfernung, als er aus zentraler Position den Ball allerdings nicht voll traf, die erste, sehr gute Möglichkeit (18.).

In der Folgezeit blieben die hochkarätigen Chancen zwar aus, aber optisch wie auch in den offensiven Aktionen blieben die Hausherren die bessere Mannschaft, während der FCC offensiv de facto nicht stattfand. Dennoch war das Spiel jederzeit rassig und intensiv mit einer Vielzahl von - nicht immer sauberen - Zweikämpfen. Dabei machte es sich die Jenaer Mannschaft aber auch unnötig selbst schwer. Aus einem völlig unnötigen Freistoß für die Babelsberger resultierte nach einer guten halben Stunde die Babelsbeger Führung. Beim Versuch Sören Eismanns, innerhalb des Strafraums zu klären, traf er den von hinten kommenden Akdari ungewollt und holte ihn unglücklich von den Beinen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Cubukcu sicher (35.) zur zwar durchaus glücklichen aber in jedem Falle verdienten Führung. Jena war engagiert - aber nach vorn ohne Durchschlagskraft. Erst Sekunden vor der Pause hatte  Timmy Thiele die Chance zum Ausgleich. Doch Jenas Stürmer scheiterte am Potsdamer Schlussmann Marvin Gladrow, der per Fußabwehr zur Stelle war. Somit ging es für den FC Carl Zeiss Jena mit einem Rückstand in die Kabine.

Doch die Hoffnung der etwa 700 Zeiss-Fans unter den 4.089 Zuschauern im KarLi nach Besserung im Spiel der eigenen Mannschaft blieb unerfüllt. In einem Spiel vieler Unterbrechungen und jeder Menge Nickligkeiten gelang es vor allen Dingen den Hausherren, auch den einen oder anderen offensiven Impuls zu setzen. Der auffällige Beyazit hatte nach einer Stunde Spielzeit die Vorentscheidung auf dem Fuß. Doch anstatt sich frei vorm Tor stehend eine Seite auszusuchen scheiterte er zentral an Raphael Koczor (60.). Babelsberg blieb am Drücker, versäumte es aber, den Sack zuzubinden. Als schon die meisten Zuschauer glaubten, dass es beim 1:0 bleiben würde, entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Handelfmeter für Jena. Babelsbergs Steinborn lag im eigenen Strafraum am Boden und bekam einen Jenaer Schussversuch zunächst ins Gesicht, von wo der Ball auch an die Hand ging - eine sicher aus Sicht der Hausherren unglückliche Entscheidung. Die späte Chance zum fast nicht mehr geglaubten Ausgleich nutzte Bedi Buval, der vom Punkt eiskalt blieb und Schlussmann Gladrow verlud (86.). Timmy Thiele hatte sogar noch den Jenaer Sieg auf dem Fuß. Doch sein Rechtsschuss zischte knapp am Kreuzeck vorbei. So blieb es beim Remis in Babelsberg, das ohne Zweifel einen Punktgewinn darstellte. 

Trainerstimmen

Mark Zimmermann (FC Carl Zeiss Jena): "Ich habe es nicht verstanden, dass wir nach gutem Beginn das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Wir schenken den Elfmeter für Babelsberg, indem wir uns selbst unter Druck bringen. Danach hatten wir Mühe, wieder ins Spiel zu finden. Babelsberg erspielte sich genügend Chancen, um die Partie zu entscheiden. Loben muss ich allerdings den Charakter meiner Mannschaft, die sich nie aufgegeben hat. Am Ende nehmen wir den Punkt mit einem Quäntchen Glück mit.“

Cem Efe (SV Babelsberg 03): "Wir hatten zunächst Probleme, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Dann bekam mein Team das Spiel aber unter Kontrolle. Eigentlich mussten wir das zweite Tor machen und das Spiel fix entscheiden. Wir haben eine ordentliche Partie abgeliefert, die Mannschaft kann stolz auf sich sein."

Torfolge

1:0 Cubukcu (34./FE)
1:1 Buval (86./HE)

Zuschauer

4.089

Aufstellungen

Jena: Koczor - Kühne, Klingbeil, Gerlach, Cros - Tuma, Eismann (68. Reimann), Wolfram, Eckardt (74. Buval) - Thiele, Starke (58. Dietz)

Babelsberg: Gladrow - Eglseder, von Piechowski, Akdari, Cepni - Saalbach, Sindik - Knechtel (90.+1 Fiegen), Cubukcu, Steinborn (90.+3 Salla), Beyazit (82. El-Jindaaoui) 

 

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