FCC kassiert 1:3 Niederlage bei Münchner Löwen

14.09.2019

Der FC Carl Zeiss Jena musste sich beim TSV 1860 München mit 1:3 (0:2) geschlagen geben und wartet weiter auf den ersten Saisonsieg.

Während Julian Günther-Schmidt, dessen Einsatz vor Spielbeginn noch fraglich war, von Beginn an ran durfte, musste FCC-Trainer Lukas Kwasniok auf Kapitän Dominic Volkmar verzichten, der wegen seiner im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg zugezogenen Schulterverletzung passen musste.

Der FCC agierte in einem 4-4-2-System, in dem Marius Grösch und Manuel Maranda die Abwehrzentrale bildeten. Auf den Außenverteidigerpositionen spielten Dominik Bock und Patrick Schorr. Raphael Obermair und Anton Donkor besetzten die offensiven Außenbahnen, während Maximilian Rohr auf der „Sechs“ spielte und Eroll Zejnullahu hinter den Spitzen Julian Günther-Schmidt und Daniele Gabriele agierte.

Das Spiel, das wegen der verspäteten Anreise der mit dem Zug nach München gefahrenen Zeiss-Fans eine Viertelstunde später angepfiffen wurde, begannen die gastgebenden Löwen mit viel Wucht. Die 15.000 Zuschauer im ausverkauften Grünwalder Stadion, darunter etwa 800 Zeiss-Fans, sahen eine Münchner Mannschaft, die den Ton angab. Die erste gute Möglichkeit bot sich Münchens Sascha Mölders, der aus spitzem Winkel am heute wieder glänzend aufgelegten Jo Coppens scheiterte (4.). Es folgten weitere gute Szenen für die Hausherren, die immer wieder gefährlich vors Tor des FCC kam, der über weite Strecken der ersten Halbzeit dem Geschehen hinterherlief. Nach 12 Minuten bot sich dennoch dem FCC bei einer Umschaltsituation die hervorragende Möglichkeit, dem Spiel eine entscheidende Richtung zu geben. In Überzahl lief die Zeiss-Elf auf das 1860-Tor zu, doch anstelle des Passes auf die mitgelaufenen Daniele Gabriele oder Julian Günther-Schmidt entschied sich Anton Donkor, selbst abzuschließen. Doch sein Flachschuss aus relativ spitzem Winkel wurde zur sicheren Beute für Löwen-Torwart Bonmann.

1860 blieb am Drücker und kam nach einer guten Viertelstunde zur Führung. Kapitän Felix Weber war es, der nach einem langen Ball nach einem Standard, den die Jenaer Hintermannschaft nicht gut verteidigte, per Kopf ins lange Eck gegen den machtlosen Jo Coppens zur 1:0 Führung für die Hausherren traf (16.). Jena zuckte nochmals mit einem Distanzschuss von Julian Günther-Schmidt, der am Kasten vorbei ging, kurz auf. Aber insgesamt war das offensiv zu wenig, was der FCC anbot, der umgekehrt in der Defensive anfällig blieb. In der 35. Minute war es wieder Löwen-Kapitän Felix Weber, der nach einem Freistoß per Kopf zur Stelle war und auf 2:0 erhöhte. Dass es nach 45 Minuten mit diesem Ergebnis in die Halbzeitpause ging, war dabei dem wieder starken Jo Coppens zu verdanken, der einige Möglichkeiten des TSV vereitelte.

Lukas Kwasniok nutzte die Halbzeitpause, um Maximilian Rohr neben Gabriele in den Sturm zu beordern, während Julian Günther-Schmidt auf die linke Außenbahn rückte. Für Anton Donkor kam Ole Käuper ins Spiel, der nun anstelle von Rohr im zentralen defensiven Mittelfeld spielte. Dies und eine wohl recht deutliche Halbzeitansprache des Trainers führten zu der dringend benötigten Leistungsverbesserung des Jenaer Teams, das nun deutlich höher den Gegner an dessen Aufbau störte und auch sonst wesentlich wacher wirkte. So entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein Spiel, das über weite Strecken ausgeglichen war. In der 68. Minute gelang der Zeiss-Elf der Anschlusstreffer, als Löwen-Schlussmann Bonmann eine Obermair-Hereingabe nicht festhalten und nur nach vorn abklatschen konnte, wo Maximilian Rohr aus Nahdistanz zum 2:1 einschob. Für Jena öffnete sich wieder das Tor zum Punktgewinn, den Meris Skenderovic in der 78. Minute auf dem Fuß hatte. Doch seine Direktabnahme landete in den Armen des Löwen-Keepers. Fast im Gegenzug machte dann der TSV 1860 München den Deckel drauf: Der starke Efkan Bekiroglu umkurvte nach einem Konter Jenas Schlussmann Jo Coppens und schob zum entscheidenden 3:1 ein. An diesem Ergebnis sollte sich auch nach 90 Minuten nichts mehr ändern. Jena kassierte die siebente Niederlage im achten Spiel und bleibt Tabellenschlusslicht.

Trainerstimmen

Lukas Kwasniok: „1860 war in der ersten Halbzeit in den entscheidenden Situationen einfach reifer als wir. Wenn wir in 3 zu 2 Überzahl den Konter anders ausspielen und in Führung gehen, dann läuft so ein Spiel auch anders. Wir haben in den entscheidenden Situationen nicht konsequent verteidigt, und dann steht es 2:0 zur Halbzeit. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war schon gut, aber dafür können wir uns am Ende nichts kaufen. So fährst du nach Hause und hast null Punkte.“

Daniel Bierofka: „In der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht, haben uns über die Außenbahnen viele Torchancen erarbeitet. In der zweiten Halbzeit waren wir dann zu passiv und haben Jena wieder zurück ins Spiel kommen lassen. Das hat mir gar nicht gefallen. Gott sei Dank haben wir aber dann das 3:1 gemacht und das Spiel verdient gewonnen.“

Statistik

Tore

1:0 Weber (16.)
2:0 Weber (35.)
2:1 Rohr (68.)
3:1 Bekiroglu (80.)

Zuschauer: 15.000

Mannschaftsaufstellungen

Jena: Coppens – Schorr, Maranda, Grösch, Bock (84. Hammann) – Donkor (46. Käuper), Zejnullahu, Rohr, Obermair – Gabriele (63. Skenderovic), Günther-Schmidt (C)

München: Bonmann – Steinhart, Rieder, Weber (67. Erdmann), Klassen – Wein – Bekiroglu, Ziereis (77. Dressel) – Willsch, Mölders, Kindsvater (52. Lex)

 

Platin Sponsor