Pokalaus bei Wacker Nordhausen

17.04.2019

Unser FC Carl Zeiss Jena unterliegt im Halbfinalspiel des Köstritzer Thüringenpokals mit 0:2 beim FSV Wacker 90 Nordhausen und verpasst somit die Chance auf den Pokalsieg und die damit verbundene Teilnahme an der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal.

FCC-Cheftrainer Lukas Kwasniok musste auf die angeschlagenen Phillip Tietz und Dominic Volkmer sowie  den nach seiner überstandenen Erkältung noch nicht vollends wiederhergestellten Dominik Bock verzichten. Raphael Koczor hütete das Tor, und vor ihm agierte der FCC mit der Dreierkette bestehend aus Marius Grösch, Justin Gerlach und Dennis Slamar. Justin Schau und Florian Brügmann spielten davor auf den Außenbahnen, um sich gegen den Ball in die 5er-Kette einzuordnen. Jannis Kübler und Sören Eismann bildeten die Doppel-Sechs im zentralen defensiven Mittelfeld. Auf den offensiven Außenbahnen sollten Manfred Starke und Fabien Tchenkoua für Druck sorgen, und Felix Brügmann bildete Jenas Spitze.

Doch die Anfangsphase gehörte den Hausherren. Die ambitionierte Regionalligatruppe des FSV Wacker 90 Nordhausen war von Beginn an die aktivere Mannschaft. Kammlott hatte die erste Chance für die Hausherren auf dem Fuß, konnte jedoch von der Jenaer Abwehr geblockt werden (6.). Zehn Minuten später zappelte dann das Jenaer Netz. Vorausgegangen war ein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung nach einem Abwurf Raphael Koczors, dann legte Oliver Genausch nach einem langen Ball in den Strafraum per Kopf an die Strafraumgrenze zurück, von wo aus Kammlott flach ins linke Eck zur 1:0 Führung des FSV verwandelte (16.). Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die 600 mitgereisten Zeiss-Fans unter den 2.450 Zuschauern im AKS die erste nennenswerte Chance ihrer Zeiss-Elf mit einem Raunen begleiten durften. Doch Florian Brügmann scheiterte nach schöner Einzelleistung aus etwa 17 Metern an Wacker-Schlussmann Glinker (38.). Fabien Tchenkoua legte danach gleich doppelt nach. Zunächst rettete nach seinem Fernschuss der Querbalken (40.), und bei seinem Schuss aus der Drehung war wiederum Glinker zur Stelle (42.). Es war Jenas beste Phase - allein es blieb beim verdienten 1:0 für die Hausherren. 

Lukas Kwasniok nutzte die Halbzeitpause, um mit René Eckardt und Maximilian Wolfram zwei neue Leute zu bringen. Der FCC wirkte nun im Spielaufbau deutlich gefälliger und hatte über weite Strecken das Spielgerät in den eigenen Reihen, doch vermochte es die Zeiss-Elf nicht, Nordhausen ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Allein der knappe Spielstand machte Hoffnung. Die weitaus besseren Möglichkeiten jedoch hatte Nordhausen, das durch Mickels und Kammlott schon frühzeitig auf 2:0 hätte stellen können. Jena versuchte in den Schlussminuten den Ausgleich zu erzwingen, was Wacker Räume bot. Der FCC fand keine Mittel, um Nordhausen in Verlegenheit zu bringen. Stattdessen schaffte es dann doch noch Mickels, seine gute Partie mit einem Tor zu kröhnen. Vorlagengeber war Schlussmann Glinker, dessen langer Abschlag den Konter einleitete und letztlich Mickels fand, der eiskalt verwandelte (90.+3). Dabei gab es vor dem Treffer einen Zusammenprall mit Dennis Slamar, der kurz bewusstlos war, behandelt werden und uns Klinikum gebracht werden musste. Dieses hat er zum Glück noch am Mittwochabend wieder verlassen können - ohne nennenswerten Befund. Es war die beste Nachricht an einem gebrauchten Tag, an dem die Zeiss-Elf nicht annähernd an die zuletzt starken Auftritte in der Liga anknüpfen konnte. Jubeln durften die Anderen, die übrigens zum ersten Mal überhaupt im Pokalwettbewerb gegen Jena gewinnen konnten. 

Trainerstimmen

Lukas Kwasniok (Jena): "Unter dem Strich haben wir einen verdienten Sieger gesehen, weil wir es nicht geschafft haben, das Spiel in der ersten Halbzeit als Pokalspiel anzunehmen. Mit dem Rückstand wurde es dann noch schwieriger. Wir haben in der Pause mit zwei Wechseln umgestellt, aber richtig gefährlich sind wir nach vorn kaum geworden. Unsere Aufgabe ist es jetzt, uns zu schütteln und uns auf Wehen Wiesbaden vorzubereiten."

Heiko Scholz (Nordhausen): "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die heute viel gelaufen ist. Es hat Spaß gemacht in einem fast ausverkauften Stadion. Am Ende haben wir verdient gewonnen. Dennoch sind wir erst im Finale und haben noch nichts erreicht, können aber stolz darauf sein, einen Drittligisten geschlagen zu haben."

Bild: Karina Heßland-Wissel

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