2:1-Sieg über Zwickau beendet Negativserie gegen die Westsachsen

31.03.2018

Unser FC Carl Zeiss Jena gewinnt nach fast exakt 13 Jahren und zuvor neun erfolglosen Versuchen erstmals wieder gegen den FSV Zwickau und macht damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Beim vollkommen verdienten 2:1-Sieg steuerten Julian Günther-Schmidt (35.) und Timmy Thiele (62.) die Jenaer Treffer bei.

Mark Zimmermann änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 gegen die Würzburger Kickers am Dienstag gleich auf vier Positionen: René Eckardt, Timo Mauer, Kevin Pannewitz und Julian Günther-Schmidt rückten in die Startelf. Florian Brügmann fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Jan Löhmannsröben, Maximilian Wolfram und Sören Eismann nahmen zunächst auf der Bank Platz. Im Tor entschied sich der Jenaer Coach trotz der abgelaufenen Sperre des bisherigen Stammkeepers Raphael Koczor für Jo Coppens. Als Rechtsverteidiger in der Viererkette bot er etwas überraschend Linksfuß Firat Sucsuz auf. Zimmermanns Gegenüber Torsten Ziegner tauschte im Vergleich zum 2:2 in Magdeburg am Mittwoch zweimal. Bentley Baxter Bahn, der Doppeltorschütze vom Elfmeterpunkt, fehlte gelbgesperrt. Für ihn spielte Morris Schröter auf der rechten Seite. Davy Frick rückte für Toni Wachsmuth in die Anfangself der Westsachsen und spielte anstelle des etatmäßigen Kapitäns in der Innenverteidigung des FSV.

Unser FCC begann anders als am Dienstag gegen die Würzburger Kickers stark und nahm das Heft des Handels vom Anpfiff an in die Hand. Er ließ Ball und Gegner gut laufen und schaffte sich damit die nötigen Räume. Nach weniger als 3 Minuten gab Manfred Starke aus 14 Metern einen ersten Warnschuss ab. Dieser strich allerdings links neben den Kasten von Johannes Brinkies (3.). Wenig später spielte Kevin Pannewitz nach Balleroberung die Kugel mustergültig in den Lauf von Timmy Thiele. Dieser ist schneller als sein Gegenspieler Jan Washausen und prüft unter Bedrängnis erstmals den Zwickauer Schlussmann. Brinkies ist unten und klärt die Situation (8.). Unser FCC zeigte in der Anfangsphase eine enorme körperliche Präsenz und ließ die Zwickauer mit ihrem eigenen Mittel nur schwer zur Entfaltung kommen. Die Besetzung der Mittelfeldzentrale mit einem direkt vor der Viererkette in der Manier eines „Ausputzers“ agierenden Kevin Pannewitz und einem etwas offensiver ausgerichteten Mannschaftskapitän René Eckardt entpuppte sich bereits früh in der Partie als die richtige Entscheidung von Mark Zimmermann. Nach 20 Minuten eroberte René Eckardt in der Zentrale die Kugel. Julian Günther-Schmidt leitete die Kugel per Hacke weiter auf Manfred Starke. Der versuchte mit einem Querpass Timmy Thiele in Szene zu setzen. Doch sein Anspiel gerät zu steil und kann von Thiele nicht mehr erlaufen werden (20.). Die Gäste aus Zwickau kamen erstmals nach einer halben Stunde zu einem nennenswerten Abschluss. Ein abgewehrter Ball landet bei Könnecke, der das Spielgerät aus 17 Metern direkt nimmt, es jedoch deutlich über das Tor von Jo Coppens setzt (30.). Besser machte es unser FCC auf der Gegenseite: Manfred Starke nahm im Zentrum Timo Mauer mit, der die Kugel mit der Hacke wiederum perfekt in den Lauf von Starke legte. Der lief mit dem Ball am Fuß noch ein paar Meter und flankte dann mustergültig an den zweiten Pfosten. Julian Günther-Schmidt roch den Braten, stand perfekt und vollendete aus Nahdistanz zur vollkommen verdienten Führung für unseren FCC (35.). Für den vom FC Augsburg ausgeliehenen Offensivspieler war es der vierte Treffer in der laufenden Drittligaspielzeit. Fünf Minuten vor der Pause prüfte Manfred Starke den Zwickauer Schlussmann aus 25 Metern. Brinkies musste sich hierbei ganz lang machen, um die Kugel zur Ecke zu lenken (40.). Diese brachte wiederum Starke nach innen. Julian Günther-Schmidt kam auf Höhe der Fünfmeterbegrenzung per Kopf als Erster an den Ball, konnte diesen jedoch nicht mehr entscheidend drücken, so dass er über den Querbalken hinaus flog. Nach starken 45 Minuten unseres FCC ging es folglich mit einem verdienten 1:0 in die Pause. Aufgrund der deutlich größeren Spielanteile und Tormöglichkeiten wäre auch ein zweiter Jenaer Treffer durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte reagierte Zwickaus Trainer Torsten Ziegner zweimal und brachte mit Christian Mauersberger und Fabian Eisele zwei neue Offensivkräfte. Für sie blieben Jan Washausen und Daniel Gremsl in der Kabine. Keine 90 Sekunden waren gespielt, als unser FCC erstmals wieder gefährlich vor das Tor der Westsachsen kam. Nach einer schönen Kombination ergab sich für Timmy Thiele die Schusschance, doch er traf aus dem Zwickauer Strafraum heraus leider nur seinen Teamkollegen Manfred Starke (47.). Nach einem Freistoß von Barylla landet auf der Gegenseite die Kopfballabwehr von Slamar vor den Füßen von Eisele. Der versuchte es aus 18 Metern direkt und hämmerte die Kugel mit seinem ersten Ballkontakt nur knapp über das Tor von Jo Coppens (49.). Der Beginn der 2. Spielhälfte blieb abwechslungsreich. René Eckardt kann die Kugel im Zwickauer 16er gegen Antonitsch behaupten und legt hoch auf Günther-Schmidt zurück. Der nimmt sie kurz an und zieht dann aus 17 Metern ab. Brinkies ist auf dem Posten und lenkt das Spielgerät über die Latte (53.). Nach etwas mehr als einer Stunde hatte Timo Mauer das 2:0 auf dem Fuß. Thiele kann im Zentrum die Kugel behaupten. Er leitet weiter auf Julian Günther-Schmidt, der wiederum mustergültig Timo Mauer in Szene setzt. Dieser kann sich gegen seinen Gegenspieler behaupten, schießt das Spielgerät dann aus spitzem Winkel allerdings knapp rechts am Tor vorbei (61.). Keine 60 Sekunden später machte es Timmy Thiele besser: Vom auffälligen Günther-Schmidt in Szene gesetzt, läuft er auf Brinkies im Zwickauer Tor zu. Er guckt sich den Schlussmann aus und schiebt die Kugel dann flach an den linken Innenpfosten, von wo aus sie ins Tor läuft – 2:0 (62.). Kurz nach dem zweiten Jenaer Treffer verließ Kevin Pannewitz unter den stehenden Ovationen der Zuschauer das Spielfeld. Für ihn kam Marius Grösch in die Partie (64.). Pannewitz war unbestritten einer der Faktoren für die zwischenzeitliche 2-Tore-Führung. Hielt er doch als Abräumer die Defensive zusammen und setzte mit klugen Anspielen auch offensiv immer wieder Akzente. Nicht mehr weiter ging es 20 Minuten vor dem Ende unfreiwillig bei Justin Gerlach, der sich im Zweikampf unglücklich eine Verletzung am linken Sprunggelenk zuzog. Für ihn kam Sören Eismann in die Partie. Marius Grösch rückte zurück in die Innenverteidigung an die Seite von Dennis Slamar. Lange Zeit tat sich auf dem Rasen nicht mehr viel, insbesondere weil es unserem FCC gelang, die Gäste zumeist vom eigenen Tor fernzuhalten. 10 Minuten vor dem Ende kamen die Gäste dann dennoch zum Anschlusstreffer. Der eingewechselte Fabian Schnabel spielte den Ball von der rechten Seite in den Jenaer Strafraum. Anthony Barylla nahm ihn direkt und versenkte per Aufsetzer über Coppens hinweg unhaltbar zum 2:1 (80.). 4 Minuten später blockte Grösch zunächst einen Schuss von Eisele. Der Abpraller landete bei König, der im Fallen aus 10 Metern zum Abschluss kommt und Coppens zu einer Parade zwingt (84.). Der FSV Zwickau unternahm noch einmal alles um zum – nach dem Spielverlauf nicht verdienten – Ausgleich zu kommen. Doch unser FCC stand trotz des verletzungsbedingten Ausscheidens von Justin Gerlach weitestgehend sicher und überstand auch die dreiminütige Nachspielzeit unbeschadet. Durch den Sieg im direkten Duell überholt unser FCC den punktgleichen FSV Zwickau aufgrund des besseren Torverhältnisses. Bedingt durch die gleichzeitige Heimniederlage des Chemnitzer FC gegen die SG Sonnenhof Großaspach hat unser FCC nunmehr 11 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang – bei noch zwei mehr zu absolvierenden Partien.

Stimmen zum Spiel

Torsten Ziegner (Trainer des FSV Zwickau): „Glückwunsch an den FCC zu einem hochverdienten Sieg über die kompletten 90 Minuten. Dieser Sieg fällt mit 2:1 schmeichelhaft aus. Über die gesamte Spielzeit war uns der FCC in allen Belangen überlegen. Wir haben heute unsere Tugenden nicht auf den Platz gebracht, sind absolut unzufrieden mit der heutigen Leistung und dem Ergebnis sowieso. Es geht nur mit 100 Prozent Einstellung, mit 100 Prozent Aufgabenerfüllung von jedem einzelnen. Wir waren heute augenscheinlich nicht auf Augenhöhe mit Jena. Das war ein Klassenunterschied.“

Mark Zimmermann (Trainer des FC Carl Zeiss Jena): „Wir wollten eine Reaktion auf den Dienstag zeigen. Wir wollten so anfangen, wie wir gegen Würzburg aufgehört haben. Wir haben eine klasse 1. Halbzeit gespielt. Gehen verdient in Führung. Wichtig war, dass wir das zweite Tor machen. Wir haben uns sehr gut Chancen herausgespielt. Von daher war das zweite Tor wichtig. Zum Schluss ist es ein Spiegelbild von Dienstag. Wir waren aber stabil. Von daher bin ich mit der Leitung sehr zufrieden. Das ist die Art und Weise, wie ich Jena sehen möchte. Jo Coppens hatte nach der Sperre für Rapha eine reguläre Chance verdient. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass er nach Ablauf der Sperre gleich wieder außen vor ist. Wer in Meppen im Tor steht, werde ich am Dienstag oder Mittwoch entscheiden.“

Statistik

FC Carl Zeiss Jena: Coppens – Sucsuz, Slamar, Gerlach (70. Eismann), Cros – Pannewitz (64. Grösch), Eckardt – Mauer, Starke, Günther-Schmidt (75. Dietz) – Thiele

FSV Zwickau: Brinkies – Barylla, Antonitsch, Lange – Washausen (46. Eisele), Frick – Schröter, Könnecke (75. Schnabel), Miatke – König, Gremsl (46. Mauersberger)

Tore: 1:0 Günther-Schmidt (35.), 2:0 Thiele (62.), 2:1 Barylla (80.)

Gelbe Karten: Cros (90.) - Könnecke (45.), Schnabel (85.), Mauersberger (90.)

Schiedsrichter: Dr. Florian Kornblum (Furth/Bayern)

Zuschauer: 5.875

Platin Sponsor