FCC unterliegt auswärts wiederholt völlig unnötig

05.02.2018

Es bleibt dabei: Der FC Carl Zeiss Jena holt auswärts keine Punkte und kann auch teils drückende Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen. Mit 0:1 (0:0) unterliegt der FCC glücklichen Chemnitzern.

Anders der FCC: Er vermochte es auch in Chemnitz wiederholt nicht, aus viel wenigstens etwas Zählbares zustande zu bringen. Der CFC, in dessen Startelf man zunächst den wegen eines Infekts angeschlagenen Daniel Frahn vermisste, wirkte nicht so, wie eine Mannschaft, die im Abstiegskampf mit dem Messer zwischen den Zähnen auf das schwächste Auswärtsteam der Liga trifft. Der CFC zog sich weit zurück und der FCC war von Beginn an Herr im fremden Hause und erarbeitete sich eine Vielzahl teils hochkarätiger Möglichkeiten. Die erste davon hatte Timmy Thiele, als er Chemnitz`Neuzugang und dem ehemaligen Jenaer Marcus Hoffmann nach tollem Zuspiel von Jan Löhmannsröben buchstäblich davon lief. Doch sein Lupfer wird von einem Chemnitzer per Kopf entschärft. Kurz darauf musste der CFC zum ersten Mal wechseln. Der heute wieder auffällige Timo Mauer, der Jenas rechte offensive Außenbahn beackerte und ein ums andere Mal bis zur Grundlinie durchkam, traf beim Nachsetzen CFC-Schlussmann Kevin Kunz, der sich bei dieser Aktion offenbar an der Schulter verletzte und raus musste. Für ihn kam René Tittel ins Spiel, der seine Sache gut machen sollte (7.). Nach einer kurzen Phase, in der durch viele Unterbrechungen kein rechter Spielfluss aufkommen wollte, nahm der FCC das Heft des Handelns in die Hand und kam durch Thiele (19.), Kevin Pannewitz (24.) und Renér Eckardt (40.) zu besten Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Kurz darauf die einzige Möglichkeit der Gastgeber in der ersten Hälfte. Doch der Flachschuss von Hansch (41.) strich knapp am langen Pfosten vorbei. Jena war mächtig am Drücker, doch auch die Großchance für René Eckardt in der 42. Spielminute brachte nicht das längst überfällige 1:0 für stark aufspielende Gäste - Tittel parierte bravourös. Und auch kurz vor dem Halbzeitpfiff war der Chemnitzer Schlussmann zur Stelle, als Manfred Starke von der Strafraumkante gefährlich abzog. Somit ging es torlos in die Halbzeitpause.

Die 6.788 Zuschauer, darunter mehr als 1.000 Zeiss-Fans, erlebten eine zweite Hälfte, die ebenfalls vom FCC dominiert wurde und so begann, wie die erste endete: René Eckardt legte wunderbar für Timmy Thiele auf, der fast artistisch abschloss - aber in Tittel seinen Meister fand (48.). Kurz darauf war es Manfred Starke, der abzog - doch sein Schuss strich knapp über den Kasten (52.). Der CFC machte in der zweiten Spielhälfte noch weniger als in der esretn, igelte sich in der eigenen Hälfte ein und ließ Jena kommen. Nach einer Stunde nahm Trainer Mark Zimmermann Timo Mauer vom Platz und brachte Julian Günther-Schmidt. Die nächste Chance für den FCC hatte jedoch Timmy Thiele. Doch die hereingabe von Florian Brügmann versprang, so dass Jenas Topstürmer den Ball nicht kontrolliert aufs Tor bringen konnte (67.). Und so folgte Chance auf Chance, wovon Julian Günther-Schmit die beste haben sollte, als ein Schuss von Jan Löhmannsröben direkt vor seine Füße abgefälscht wurde, er jedoch freistehendverzog (76.). Kurz darauf ging Guillaume Cros, der schon Gelb gesehen hatte, zumindest unglücklich mit hohem Bein dem Ball nach und traf dabei seinen Gegenspieler. Schiedsrichter Schwermer zeigte humorlos die zweite Gelbe - Platzverweis. Statt nun in Unterzahl den einen wichtigen Punkt festzuhalten, spielte Jena im Grunde weiter wie bisher, was Trainer Mark Zimmermann nach Spielende als "naiv" bezeichnen sollte.Über die Seite des nun fehlenden Cros trug der CFC den einzigen nennenswerten Angriff der zweiten Halbzeit vor, den Tom Baumgart mit einem Flachschuss erfolgreich zum 1:0 für die Chemnitzer abschöoss (80.). Jena mobilisrete nochmals alle Kräfte, aber der CFC brachte den glücklichen Sieg über die Zeit. 

 

Trainerstimmen

Mark Zimmermann (Jena): "Leider darf ich auswärts immer dem Heimtrainer zum Sieg gratulieren. Und auch nach einer halben Stunde seit Abpfiff habe ich keine Lösung und Antwort dafür gefunden. Meine Mannschaft war heute einfach zu naiv, mit 27 Punkten im Rücken gegen einen verunsicherten Gegner, da haben sicher einige gedacht, dass es ein Selbstläufer wird. Wenn ich unsere letzten Auswärtsspiele zusammenzähle, hatten wir gefühlt 20 Chancen, aber es ist sicherlich eine Qualitätsfrage, wenn nicht ein Spieler mit dem letzten Willen den Ball über die Linie drückt. Mit unserer fahrlässigen Chancenverwertung haben wir den Gegner am Leben gelassen und der hat mit seinem einzigen Torschuss in der zweiten Halbzeit den Sieg errungen."

David Bergner (Chemnitz): "Über dieses Spiel gibt es sicherlich nicht zwei Meinungen, denn heute hat nicht das bessere sondern das glücklicher Team gewonnen. Ich bin froh, dass wir die Serie von acht Punktspielniederlagen und der Pokalniederlage wenden konnten. Wir haben von Anfang an viel gegen den Ball gearbeitet und auch, wenn Jena die klareren Chancen in Halbzeit eins hatte, hätte kurz vor der Halbzeit Florian Hansch das Spiel in unsere Bahnen lenken können. Ich bin froh, dass meine Mannschaft für den aufopferungsvollen Kampf belohnt wurde, denn nur so kann man in der 3. Liga bestehen. Besonderes Lob möchte ich noch an Kevin Titel aussprechen, der uns heute am Leben gehalten hat und hoffentlich diesen Schwung mit in die nächsten Spiele mitnimmt."

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