Kühne-Treffer sorgt für Spielentscheidung

19.04.2017

Mit einem 3:1-Heimsieg hat unser FC Carl Zeiss seine Tabellenführung auf 9 Punkte ausbauen können. Gegen den FC Oberlausitz Neugersdorf überzeugte das Jenaer Team vor allem in der ersten Halbzeit.

Bereits die Anfangsphase gestaltete der Tabellenführer, bei dem Eismann nach Gelbsperre wieder von Beginn an mitwirkte, überlegen. Mit Ausnahme eines zu hoch gezielten Thiele-Schusses ließen die Gäste zunächst noch nichts zu. Hier zeigte sich, weshalb der FCO die drittbeste Defensive in dieser Regionalliga besitzt und auch das Hinspiel gegen den FCC bis zum Schluss offen gestalten konnte. Doch schon in der ersten Szene, in der die Jenaer durchkamen, wurde der Tore-Bann gebrochen. Ausgangspunkt dabei war Starkes Störversuch bei Kunzes Ballannahme. In den darauffolgenden Flankenball von der linken Seite köpfte Maximilian Wolfram unter Bedrängnis aus acht Metern zum umjubelten 1:0 ins Netz. - Was hat der Wolfram derzeit für einen Lauf, dass ihm bereits im dritten Spiel in Folge ein Treffer gelingt !

Die Schützlinge des brasilianischen Trainers Vragel da Silva hatten den Rückstand noch nicht richtig verdaut, da rappelte es zum zweiten Mal in ihrem Tornetz. Timmy Thiele spielte hierbei gleich zwei Doppelpässe, zunächst mit Starke, dann mit Eismann und überwand schließlich FCO-Keeper Flückiger mit strammem Schuss aus der Bewegung heraus. Wie war das mit dem Lauf ? Auch Thiele traf das dritte Spiel hintereinander ins Schwarze, bringt es nun insgesamt auf 11 Saisontore. Beiden Schützen merkte man in den Minuten danach die Spielfreude besonders an. 24. Minute, Thiele bringt von der rechten Seite einen flachen Ball in die Mitte, von wo aus ihn Wolfram blitzschnell auf die linke Seite weiterleitet. Dort prescht Suczus heran, schießt das Leder aber aus vollem Lauf neben das Gästegehäuse. Kein drittes Tor innerhalb von zehn Minuten also, dennoch hatten mit einer solchen Dominanz wie in dieser Phase wohl die wenigsten gerechnet, sich vielmehr auf ein Geduldsspiel eingestellt. Gästecoach da Silva sollte in seinem Statement nach dem Spiel sogar einmal das Wort Weltklasse herausrutschen zu dem von Jenaer Seite Gebotenen. Fakt ist immerhin, dass die so oft gelobte Gästeabwehr gegen das sehr ansehnliche Offensivspiel unserer Jungs zwischen der 14. und 30. Minute ein ums andere Mal das Nachsehen hatte. Auf der Gegenseite mussten Koczor und seine Vorderleute nur bei einem Diagonalfreistoß von Vidal auf der Hut sein, lenkten ihn mit Mühe zur Ecke (33.). Hatte unserem Schlussmann dabei noch die Sonne ins Gesicht geschienen, sorgte das Aprilwetter kurz vorm Kabinengang für durchnässte Trikots. Schiedsrichter Kutscher hatte ein Einsehen und pfiff pünktlich ab.

Zur zweiten Halbzeit brachte Neugersdorf zwei Stammspieler, welche aufgrund der erhöhten Spielanzahl während der letzten Wochen zunächst geschont worden waren. Anfangs deutete jedoch nichts darauf hin, dass es mit ihnen im Spiel noch mal eng werden könnte. Zwar besaß der FCO nun mehr Spielanteile als noch vor der Pause, doch Torgelegenheiten produzierte weiterhin erst einmal Jena. In der 53. Minute bringt Wolfram den Ball von rechts flach in die Mitte - Flückiger kann sich zum ersten Mal auszeichnen, klärt mit langem Bein. Fünf Minuten darauf schlenzt Thiele einen Ball am Dreiangel vorbei. Die beste Gelegenheit zur Vorentscheidung bekommt jedoch Eismann aufgelegt von Suszus und Starke, wobei der im Abseits stehende Erlbeck klugerweise passiv bleibt. Sören Eismann nimmt Starkes Vorlage volley, schießt jedoch aus Nahdistanz Flückiger an.

Auch wenn Oberlausitz nach der Pause optisch gleichwertig wirkte, kam der Anschlusstreffer ein bisschen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Der aufgerückte Verteidiger Matula flankte von der linken Seite, wo der eingewechselte Marek bemerkenswert frei am Torraum stand und mittels Aufsetzerkopfball verkürzen konnte. Koczor war zwar noch dran, doch von seinem Bein sprang das Leder hoch ins Netz. Viel hätte nicht gefehlt, da wäre erneut Josef Marek nur drei Minuten später auch noch der Ausgleich gelungen. Sein Kopfball drohte diesmal direkt unter der Latte zu landen, doch Koczor bekam noch eine Hand heran und lenkte zur Ecke. - Was war plötzlich los ? Hatte sich die lange Zeit sehr konzentriert wirkende Jenaer Elf irgendwann von Spielverlauf und Ergebnis einlullen lassen ? Mit einem Mal taten sich Löcher in der Hintermannschaft auf, klappte auch die Spieleröffnung nach vorn nicht mehr wie zuvor. Für Mark Zimmermann war es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Mit Bedi Buval brachte er seinen Edeljoker der vergangenen Wochen. Mit ihm lief es anschließend tatsächlich wieder besser, auch wenn er nicht direkt am 3:1 beteiligt war. Dies war eine Einzelleistung von Matthias Kühne, der zuvor schon zweimal durch Sololäufe aus der eigenen Hälfte heraus aufgefallen war, da aber keine Anspielstation gefunden hatte. Auch in der 83. Minute forschte er, den Ball parallel zur Strafraumlinie entlang führend, vergebens nach einem freistehenden Adressaten unter seinen Mitspielern. Folglich suchte er auf eigene Faust den Abschluss und fand ihn mit einem herrlichen Schuss aus 17 Metern unhaltbar für den Oberlausitzer Keeper. Es war der erlösende Treffer zur Spielentscheidung, nach der 3619 Zuschauer gut gelaunt nach Hause gingen - auch weil sie wussten, dass Cottbus wieder nur Remis gespielt hatte. Dessen Führung beim Berliner AK kam exakt in jener 83. Minute abhanden, in welcher Kühne hier für die Spielentscheidung gesorgt hatte.

Trainermeinungen

Vragel da Silva:

"Wir haben in der zweiten Halbzeit gut dagegen gehalten. Wenn wir jedoch gegen eine so starke Mannschaft wie Jena so passiv anfangen, ist das natürlich tödlich. Da haben wir Jena schöne Geschenke gemacht, das war alles zu schnell. Wegen der Belastung mit vielen Spielen in den letzten Wochen habe ich auch mal andere Leute gebracht, das war die falsche Einstellung. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir etwas Druck auf den Gegner aufbauen können, verdientermaßen ein Tor geschossen, aber gegen eine klasse Mannschaft verloren."

Mark Zimmermann:

"Aus den Erfahrungen des Hinspiels heraus wollten wir den Gegner gleich unter Druck setzen. Das ist gelungen. Zur Pause habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie eine tolle erste Halbzeit gespielt hat. Nach dem Wechsel haben wir ein paar Prozent weniger eingesetzt, vor allem in der Defensivarbeit. Nach dem 1:2 hatten wir ein paar Probleme und bis zu unserem dritten Tor war es spannend. Im Großen und Ganzen aber hat das die Mannschaft klasse gemacht."

Jena: Koczor - Kühne, Slamar, Klingbeil, Gerlach; Eismann (66. Reimann), Erlbeck; Wolfram (83. Bock), Suczus; Starke (76. Buval), Thiele

Neugersdorf: Flückiger - Wolf, Kunze (46. Marek), Matula, Krahl; Dittrich, Gerstmann (46. Penc), Loucka, Vidal (85. Berg); Djumo

Tore: 1:0 Wolfram (14.), 2:0 Thiele (18.), 2:1 Marek (67.), 3:1 Kühne (83.)

Zuschauer: 3619

Schiedsrichter: Kutscher (Berlin)

Rene Klingbeil sah während der Partie seine 5. Gelbe Karte und ist damit im kommenden Spiel gesperrt.

 

 

 

 

 

 

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