Mit Heimsieg zum sicheren Klassenerhalt

14.04.2018

Durch einen 3:2-Erfolg gegen den VfR Aalen hat sich der FC Carl Zeiss endgültig den Klassenerhalt gesichert. Zweimal Julian Günter-Schmidt sowie Firat Sucsuz waren für Jena erfolgreich. Luca Schnellbacher und Sebastian Vasiliadis trafen für die Gäste.

Für beide Teams war nach dem vergangenen Wochenende Wiedergutmachung angesagt. Verglichen mit Jenas halbem Dutzend beim Spitzenreiter las sich Aalens 0:1 zwar glimpflich. Doch der Bremer U23 nach Ewigkeiten mal wieder zu einem Dreier verholfen zu haben, war vom Peinlichkeitsgrad her durchaus vergleichbar. Mark Zimmermann gab dann auch weitestgehend seiner Startelf aus dem Paderborn-Spiel eine neue Chance. Lediglich der Vaterfreuden entgegensehende Timmy Thiele bekam dienstfrei.

Ein Gästefehlpass im Mittelfeld eröffnete dem Tabellensechzehnten die erste Torchance. Starke, ohne Gegenspieler über die rechte Seite kommend, spielt auf Günther-Schmidt. Der versucht es mit Überlegung statt Gewalt, doch eine Aalener Fußspitze zerstört den Plan. Gut 4000 Zuschauer erleben nach einer Viertelstunde zunächst den etwas umständlichen Versuch von Eckardt und Starke, eine Hereingabe von Cros zu verwerten. Als die Gelegenheit schon passé scheint, kommt Günther-Schmidt noch zum Kopfball, welcher auf dem Netz des diesmal von Raif Husic gehüteten VfR-Kastens landet. Unser Team diktierte in dieser Phase das Geschehen. In Minute 24 rutschte Sucsuz nach schöner Vorarbeit von Eckardt beim Schuss weg. In der 29. nahm Starke aus 20 Metern zentral Maß, Husic klärte im zweiten Zupacken. 

Eine halbe Stunde war gerade gespielt, als sich aus einem Jenaer Defensivpatzer die erste Gästechance ergab. Jo Coppens spielte einen Ball versehentlich in die Beine von Schnellbacher, zum Glück landete der darauffolgende Schuss des Ex-Jenaers Marcel Bär in den Wolken. Nach Coppens darauffolgendendem Abstoß stürmt Firat Suczus in den gegnerischen Sechzehner. Zwar scheitert er zunächst an Husic, doch muss dieser das Leder prallen lassen und Julian Günther-Schmidt kann zum 1:0 abstauben. Ein schöner Schuss Starkes vom linken Strafraumeck nach Zuspiel von Günther-Schmidt baute die Jenaer Chancenvorteile in Hälfte eins noch aus. Die Halbzeitführung war somit absolut verdient. 

Im seinem Trainerstatement wird Mark Zimmermann nach dem Spiel verraten, dass er in der Kabine eindringlich hohe Konzentration nach Wiederanpfiff gefordert hat. Doch bereits in der 48. Minute entsteht aus einem Befreiungsschlag der Gäste der Ausgleich. Dabei bietet sich Dennis Slamar im Laufduell für einen Moment die Gelegenheit zu klären. Als er diese verstreichen lässt, wird Luca Schnellbacher zum Nutznießer und lässt Coppens keine Abwehrchance. Leicht gefrustet holt sich Slamar wenig später seine 5. Gelbe Karte ab.

Die bemerkenswerte Heimbilanz im bisherigen Saisonverlauf hat freilich dazu geführt, dass sich Jena im eigenen Stadion durch Rückschläge nicht entmutigen lässt. Und so ergreift nun wieder der FCC die Initiative. Nach schöner Vorarbeit von Starke und Günther-Schmidt steht Eckardt unbedrängt direkt an der Torraumlinie. Deshalb war den meisten Fans zunächst nicht klar, wie man aus dieser Position das Tor nicht treffen kann. Nachdem der Ball am linken Pfosten vorbeigestrichen war, gab es jedoch Eckball, insofern es noch einen gegnerische Ballberührung gegeben haben muss (58.). Nur 2 Minuten später nimmt der Vorbereiter von eben selbst mal die Sache in die Hand. Aus der eigenen Hälfte angespielt wird Julian Günther-Schmidt von zwei Gegenspielern verfolgt, ist aber nicht zu stellen und überwindet Husic aus vollem Lauf mit einem Schrägschuss zum 2:1.

Viel hätte nicht gefehlt, da wäre in Minute 66 aus einer Jenaer Standardsituation endlich mal wieder etwa Zählbares entstanden. Wolframs Eckball kam schön vors Tor und wurde von Pannewitz nur knapp über die Querlatte geköpft. Doch das 3:1 sollte auch so nicht lange auf sich warten lassen. Kam doch aus einer Spieleransammlung im Mittelfeld mit einem Mal der öffnende Pass in den freien Raum. Eckardt leitete auf Suczus weiter, der flach an Husic vorbei einschieben konnte. Jetzt spiegelten sich die Spiel- und Chancenanteile auch im Ergebnis wieder. Aber nur kurz. Denn Aalen gab sich noch nicht geschlagen und kam bereits zwei Minuten später zum 2:3-Anschlusstreffer. Dabei nahm der ebenfalls aus Jenaer Zeiten bekannte Robert Müller einen hohen Ball von der rechten Seite an, legte ihn quer in die Mitte, wo Sebastian Vasiliadis hinein rutschte und ihn über die Linie drückte. Weitere 2 Minuten später bot sich dem VfR sogar die Chance zu Ausgleich. Beim 18-Meter-Flachschuss von Welzmüller am linken Pfosten vorbei fehlte nicht viel.

Bei allen Bemühungen der Gäste aus Baden-Würtemberg lässt der FCC in der Schlussviertelstunde aber keine weiteren Ausgleichschancen mehr zu, besitzt stattdessen noch selbst Gelegenheiten zur Spielentscheidung. Eckardt verlängert einen Ball von Cros mit dem Kopf nur knapp neben den rechten Pfosten (85.). Der gerade eingewechselte  Dietz bereitet  der 89. Minute für Günther-Schmidt vor, gegen dessen Schuss VfR-Schlussmann Husic seine größte Tat vollbringt. Schließlich wird Dietz in der Nachspielzeit von einem gegnerischen Spieler angeschossen. Doch so wie der Ball am Pfosten vorbeisaust, geht auch schnell die Nachspielzeit vorüber. Mit dem Schlusspfiff ist klar: Jena ist nun auch rechnerisch der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen.

Trainermeinungen

Peter Vollmann: "Glückwunsch an meinen Kollegen zum erreichten Klassenerhalt ! Beide Mannschaften wollten hier gewinnen, haben mit offenem Visier gespielt. Dabei haben wir aber zwei dicke Fehler gemacht. Ohne dass ich die Leistung des Gegners schmälern möchte - zwei der Gegentore haben wir uns selbst zuzuschreiben. Und obwohl man die 120 Pokalminuten vom Mittwoch gar nicht so gemerkt hat, hatten wir hinten heraus nicht mehr die Möglichkeiten, das 3:3 zu machen."

Mark Zimmermann: "Unabhäng davon, was in der vergangenen Woche gelaufen ist, wollten wir heute ein gutes Spiel machen . Beim 1:0 zur Pause habe ich noch extra angemahnt, die Konzentration hoch zu halten. Was man halt so sagt als Trainer. Kaum kommen wir aus der Kabine, kriegen wir den Ausgleich. Zum Glück ist uns danach der erneute Führungstreffer gelungen, wobei Aalen bis zum Schluss gefährlich blieb. Unser Ziel, die 40 Punkte und den Klassernerhalt zu schaffen, haben wir nun erreicht. Und das ist das Wichtigste."

Statistik

Jena: Coppens - Brügmann, Slamar, Grösch, Cros; Pannewitz; Wolfram (74. Mauer), Eckardt, Sucsuz (87. Dietz); Starke (90.+1 Löhmannsröben), Günther-Schmidt

Aalen: Husic - Rehfeldt, Müller, Geyer, Schorr (84. Trianni); Stanese, Preißlinger; Bär, Weizmüller, Vasiliadis (74. Feil); Schnellbacher (55. Wegkamp)

Tore: 1:0 Günther-Schmidt (32.), 1:1 Schnellbacher (48.), 2:1 Günther-Schmidt (60.), 3:1 Sucsuz (69.), 3:2 Vasiliadis (72.)

Zuschauer: 4080

Schiedsrichter: H. Müller (Cottbus)

 

 

 

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