FCC vs. VfL: Nullnummer im Dauerregen

25.11.2017

Trotz Chancenübergewichts und zweier Lattentreffer reichte es gegen den VfL Osnabrück vor 3.885 Zuschauern nur zu einem torlosen Remis.

Dabei stand die Austragung des Spieles angesichts nicht enden wollenden Dauerregens und eines stark durchnässten Rasens noch am Vormittag auf der Kippe, letztlich gab Schiedsrichter Brütting grünes Licht und stellte damit die Spieler vor eine schwierige Aufgabe. Feinste Ballkunst war bei den vorherrschenden Bedingungen unmöglich, stattdessen verhinderte der holprige Platz Kombinationsspiel und Standfestigkeit der Akteure. Die Gäste kamen mit dem tiefem Geläuf zunächst besser zurecht und traten mutig auf, ohne sich jedoch Torchancen erspielen zu können. Jenas Verteidigung, in der Kühne den erkrankten Cros ersetzen musste, hatte die VfL-Offensive gut im Griff, und nach 20 Minuten kam auch Jenas Angriff so langsam auf Touren. In der 23. Spielminute brennt es zum ersten Mal lichterloh im VfL-Strafraum, doch weder Gerlach noch Eismann können den Ball über die Linie stochern. Eine Minute später geht Julian Günther-Schmidt in den Strafraum, wird aber vom nicht zum einzigen Mal indisponierten Schiedsrichtertrio zurückgepfiffen. Wieder zwei Minuten später rettet die Latte für den bereits geschlagenen VfL-Keeper Gersbeck nach Sucsuz-Freistoß und Slamar-Kopfball. Erneut zwei Minuten darauf ist es Löhmannsröben, dessen Schlenzer Gersbeck aus dem Eck hechtet. Und in der 31. forderte Dominik Bock einen Foulstrafstoß, als er im 16er beim Abschluss von den Beinen geholt wurde. Der FCC hätte längst führen müssen, vergab aber auch in der Folge beste Kontermöglichkeiten (Brügmann, Sucsuz, JGS, Eckardt) überhastet und ungenau.

 

Auch nach dem Seitenwechsel, als die dem unangenehmen Regen trotzdenden Gegengeraden-Zuschauer auf die Haupttribüne eingeladen wurden, setzte der FCC mit Eckardts abgeblocktem Schuss die ersten Akzente, dann jedoch kamen die Lilaweißen besser ins Spiel. Klaas' Flachschuss neben das Tor war das erste Achtungszeichen (53.), bei Wachs' Versuch klärte Koczor mit Fußabwehr (54.) und Groß' Distanzgeschoss verfehlte das Dreiangel nur knapp. Dann war der FCC wieder dran und es entwickelte sich auf immer tieferem und holprigerem Geläuf ein sehenswerter Schlagabtausch zwischen zwei Mannschaften, die bis zum Ende den Sieg mehr wollten als mit dem einen Zähler zufrieden zu sein. Eckardts gefühlvoller Schuss aus 20 Metern verfehlte sein Ziel haarscharf (61.), 180 Sekunden später haben die Zuschauer den Torschrei bereits auf den Lippen, als JGS und Bock im 5m-Raum an der perfekten Hereingabe des eingewechselten Starke vorbei treten. Kaum den Puls herunter gefahren, folgt schon der nächste Aufreger, als Dominik Bock mustergültig von Eckardt eingesetzt nur die Latte trifft (65.). War unser FCC vor Wochenfrist gegen Bremen noch etwas mit Fortuna im Bunde, so durfte man heute mit selbiger hadern.

 

Doch Grund zur Freude gab es dennoch in der 71. Spielminute, als Timmy Thiele nach langer Verletzungspause unter frenetischem Beifall sein Comeback feierte. Den gewünschten Effekt brachte seine Einwechslung jedoch nicht, Brügmanns Direktabnahme (72., daneben) und Arslans von Koczor mit Faustabwehr pariertes Knallbonbon (79.) waren die letzten nennenswerten Offensivaktionen in einer Schlussphase, die von viel Willen, aber von wenig Präzision geprägt war und in der insbesondere Jenas Offensivakteure häufig die falschen Entscheidungen trafen. Am Ende konnte Mark Zimmermann mit einer Punkteteilung leben, die „Osnabrück auf Distanz hält“. Der erhoffte gewaltige tabellarische Befreiungsschlag wurde jedoch verpasst.

 

Trainerstimmen:

Daniel Thioune: Ich glaube, dass das Unentschieden absolut in Ordnung geht. Wir haben gerade zu Beginn des Spiels Fußball gespielt. Wir wussten, dass die Trauben hier hoch hängen. Wir wollten daher früh attackieren, um einen kurzen Weg zum Tor zu haben, das ist uns aber zunehmend nicht so gut gelungen und Jena hatte mehr Spielanteile. In der zweiten Hälfte ist meine Mannschaft gut ins Spiel gekommen, haben aber wenig gute Abschlussaktionen gehabt. Bei Jenas Kontermöglichkeiten hatten wir etwas Glück gehabt. Für die Zuschauer war es interessant, es ging hoch und runter, lange Bälle, alles dabei. Alle haben sich reingehauen und ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Ich bin froh, dass wir nicht mit einer Niederlage aus Jena heim fahren so wie viele andere Mannschaften hier. 

Mark Zimmermann: Ich hätte auch gern mehr mitgenommen. Wir haben uns mit dem Verlauf der ersten Hälfte gut ins Spiel gearbeitet und zahlreiche Chancen herausgearbeitet, ohne diese nutzen zu können. Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass wir gut im Spiel sind und so weiter machen sollen, aber mit Beginn der zweiten Hälfte kam Osnabrück besser auf und hatten auch eine gute Chance, wo Koczor gut hält. Wir haben uns dann wieder reingekämpft, unter anderem den Lattenschuss von Bock, aber heute war das Glück, welches wir letzte Woche hatten nicht auf unserer Seite. Ich bin mit dem Einsatz, der Laufbereitschaft absolut zufrieden, auch wenn es nicht für drei Punkte gereicht hat - für mich stimmte die Leistung und daran gilt es in Unterhaching anzuknüpfen. 

 

FC Carl Zeiss Jena: Koczor - Brügmann, Gerlach, Slamar, Kühne - Sucsuz (46. Starke), Eismann, Löhmannsröben, Bock (71. Thiele), Eckardt (78. Wolfram) - Günther-Schmidt

VfL Osnabrück: Gersbeck, Appiah, Renneke, Groß, Alvarez (67. Tigges), Arslan, Wachs, Susac, Heider, Iyoha (83. Reimerink), Klaas (90. Danneberg)

Zuschauer: 3.885

Schiedsrichter: Steffen Brütting

Tore: Fehlanzeige

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