FCC-Coach René Klingbeil schickte die gleiche Startelf ins Rennen, die beim letzten Spiel vor 2 Wochen gegen den ZFC Meuselwitz für einen 1:0-Heimerfolg sorgte. CFC-Coach Christian Tiffert änderte seine Anfangself im Vergleich zur 2:7-Klatsche in Erfurt in der Vorwoche auf gleich sechs (!) Positionen.
Auf den Rängen blieb es die ersten 12 Minuten der Partie leise. Grund war ein Protest der aktiven Fanszenen beider Teams gegen den potentiellen Einstieg von Investoren bei der Deutschen Fußballliga (DFL). Nach 180 Sekunden brandete ungeplant Jubel im Block der Gäste auf. Einen kurz ausgeführten Eckball flankte Damer auf den zweiten Pfosten. Dort stieg Robert Zickert zum Kopfball hoch, beförderte das Leder jedoch ans Außennetz, was vom Gästeanhang anfangs falsch wahrgenommen wurde (3.). Auf der Gegenseite wurde es ebenfalls nach einem Eckball erstmals gefährlich. Lämmel spielte kurz auf Strietzel, der technisch stark David Wunsch im Chemnitzer Tor prüfte, der wiederum jedoch diesen Test bestand (6.). Nur eine Zeigerumdrehung später war es erneut im Anschluss an einen Eckstoß Hehne, dessen Kopfball jedoch von Wunsch sicher aufgenommen werden konnte (7.). Am Ende einer von beiden Teams offensiv geführten Anfangsphase versuchte es Chemnitz‘ Stephan Mensah aus 20 Metern, verzog den Ball jedoch rechts neben das Tor (12.). Fast exakt ab dem Zeitpunkt, als die aktiven Fanszenen ihren Protest eingestellten und ihr Team lautstark unterstützten, verflachte die Partie etwas. Unser FCC hatte zwar auch fortan mehr Ballbesitz und mehr vom Spiel, fand jedoch offensiv nur selten die Lücke in der Abwehrreihe der Sachsen. Und so dauerte es bis zur 30. Minute, als Ken Gipson im Zentrum gleich vier Gegenspieler austanzte und abzog. Sein Schuss wurde geblockt und landete bei Verkamp, dem es in zwei Versuchen nicht gelang, das Spielgerät richtig gefährlich auf das Tor der Gäste zu bringen (30.). Unser FCC blieb fortan in der Offensive und spielte sich in der Hälfte des CFC etwas fest. Zunächst kann Wunsch einen Schuss von Gipson entschärfen (32.), ehe Verkamp 120 Sekunden später im Strafraum den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig trifft (34). Doch auch Chemnitz versuchte es gegen Ende der ersten Spielhälfte wieder in der Offensive, wobei zunächst ein ruhender Ball helfen musste. Nach einem Foulspiel von Gipson bekam der CFC 19 Meter vor unserem Tor einen Freistoß zugesprochen. Damer schlenzte die Kugel über die Mauer, Kevin Kunz setzte zum Flug an und brauchte am Ende dennoch die Hilfe seines rechten Torpfostens (38.). Hier hatte zu einer zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führung für Chemnitz nicht viel gefehlt. Am Ende von 45 Spielminuten gingen beide Teams torlos in die Kabine.
Die zweite Spielhälfte begann so, wie die erste endete. Die Partie spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. Nennenswerte Offensivaktionen verzeichnete zunächst keines der beiden Teams. Und doch gingen die Gäste in Minute 56 überraschend in Führung. Ein Angriff wurde nach vorne getragen. Von der linken Seite wird der Ball flach in den Strafraum gespielt, wo Bozic auf Höhe des Fünfmeterraumes nur noch einschieben muss. Unsere Defensivabteilung war hier überhaupt nicht im Bild. Doch unser FCC zeigte sich vom Rückstand nur kurz geschockt. Ein Flankenball von Schau von der rechten Seite landete mustergültig auf dem Kopf von Löder. Doch der kann die Kugel nicht platzieren und köpft den nicht wirklich reagierenden Wunsch im CFC-Tor an (58.). Das muss das 1:1 sein. Keine 60 Sekunden später hat Löder die Möglichkeit zum Schuss, setzt das Spielgerät aber links neben das Gehäuse (59.). Keine Zeigerumdrehung nach seiner Einwechslung spielt Dahlke aus dem Mittelkreis mustergültig in den Lauf vom Gipson, der im Chemnitzer Strafraum nach einer starken Grätsche von Eppendorfer gerade noch vom Ball getrennt werden kann (61.). Es schien so, als kam unser FCC erst durch den Rückstand zur richtigen Einstellung. Danach stimmten im Gros Körpersprache und Einsatz. Doch auch die Mithilfe des Gegners in Person von Roman Eppendorfer, der nach einem Flankenball von Schau per Kopfballabwehr seinen eigenen Keeper prüfte, brachte keinen Torerfolg für unsere Farben (68.). Mit Endres, der für Hehne in die Partie kam, brachte René Klingbeil eine weitere Offensivkraft. Gipson rückte dafür auf die Rechtsverteidigerposition zurück. Doch gegen eine zunehmend massierte Abwehrreihe der Chemnitzer taten sich unsere Mannen schwer. Auf der Gegenseite hatte Bozic eine Viertelstunde vor dem Ende den zweiten Treffer auf dem Fuß. Sein Lob über Kevin Kunz ging jedoch knapp rechts neben das Tor (75.). Keine 120 Sekunden später tanzt Ampadu Strietzel im Jenaer Strafraum aus, schlenzt die Kugel jedoch mit links über das linke Toreck (77.). Unser FCC tat sich weiter schwer. Im Anschluss an einem Eckball von Lämmel war der Ball auf Höhe des Fünfmeterraums in einem Knäuel aus Spielern frei, doch irgendwie konnte der Ball von Chemnitzer Spielern geblockt und schließlich aus der Gefahrenzone befördert werden (82.). Unsere Elf drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich und doch fehlten zunächst weiterhin die klaren Torchancen gegen zunehmend mauernde Gäste. Erst als sich Innenverteidiger Burim Halili mit nach vorne einschaltete, wurde es zwingend. Ein perfekter Ball durch die Schnittstelle brachte Krauß in Position. Er spielte von der Grundlinie flach nach innen, wo keiner der aufgerückten FCC-Spieler in der Lage war, die gute Ausgangsposition für einen Torerfolg zu nutzen (88.). Und so blieb es am Ende beim 0:1, einer Niederlage, die in ihrer Entstehung vermeidbar war.
Statistik
Mannschaftsaufstellungen
FC Carl Zeiss Jena: Kunz – Hehne (68. Endres), Halili, Strietzel, Butzen - Lämmel, Schau (74. Grimm) - Gipson, Löder, Krauß – Verkamp (60. Dahlke)
Chemnitzer FC: Wunsch – Zickert, Eppendorfer, Erlbeck – Wolter (83. Stagge), Ampadu, Müller, Lihsek – Damer, Mensah – Bozic (89. Akindele)
Schiedsrichter: Florian Markhoff
Tore: 0:1 Bozic (56.)
Gelbe Karten: Strietzel (12.), Gipson (37.), Verkamp (60.), Grimm (76.) – Müller (19.), Eppendorfer (31.), Zickert (44.), Erlbeck (65.)
Zuschauer: 4.748