Gut fünf Wochen nach dem Aufeinandertreffen der beiden Teams im Ligabetrieb trafen die Zeiss-Elf und der Club aus der Blumenstadt erneut aufeinander. Das 109. Thüringenderby erfüllte von Beginn an, was sich die Zuschauer auf den Tribünen von der Begegnung versprochen hatten. Vor dem Anpfiff musste Henning Bürger erneut umstellen, da mit Justin Schau ein weiterer Stammspieler verletzungsbedingt (Fußprellung) ausfällt. Für ihn rückte der spätere Matchwinner Hamza Muqaj in die Startformation.
Dieser verbuchte schon in der dritten Minute die erste gefährliche Aktion für sein Team, als er aus dem Halbfeld einfach mal abzog und das Leder , an die Latte donnerte.Die Gäste schienen durch diesen Aluminiumtreffer wachgerüttelt und hätten in der achten Minute in Führung gehen können - ja sogar müssen. Die blaugelweiße Abwehr spekulierte bei einem Angriff über die rechte Seite auf Abseits. Da die Fahne von Schiedsrichterassistent Martin Falk aber unten blieb, ergab sich eine große Lücke für die Gäste, die Angreifer Uzun am Fünfmeterraum freispielten. Doch zur Erleichterung der FCC-Fans schepperte auch hier nur das Gebälk. Uzun schaffte das schier Unmögliche und beförderte diesen Ball nicht ins Tor, sondern traf aus Nahdistanz freistehend nur die Latte. Im Anschluss gestaltete sich eine abwechslungsreiche erste Halbzeit, in der unser FCC zwar mehr Ballbesitz für sich verzeichnen konnte, die Gäste allerdings die gefährlicheren Chancen für sich verbuchten. Während sich beim FCC für Weinhauer und Gipson in den ersten 45 Minuten weitere Schusschancen boten, traf für die Gäste Uzun noch einmal das Alumnium, während sein Sturmpartner Ugondu das Tor zweimal verfehlte.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Angriffsversuch des FCC über die linke Seite, an dessen Ende Erik Weinhauer zu Boden ging und folglich an der Hand behandelt werden musste, die Partie aber fortsetzen konnte. Fußballerisch dauerte es aber 10 Minuten, bis die Partie wieder richtig Fahrt aufnahm. In der 56. Minute war es erneut Gästestürmer Uzun, der im Strafraum frei an den Ball kam, das Leder aber am rechten Pfosten vorbeischob. Im direkten Gegenzug spielte sich der FCC über den linken Flügel nach vorn. Joel Richter zeigte seine ganze Klasse, setzte sich im Eins-gegen-Eins gegen seinen Gegenspieler durch und schloss in Richtung kurzer Pfosten ab. Torhüter Otto indes hatte den Braten gerochen, tauchte ab und klärte das Leder zur Ecke. Seinen akustischen Höhepunkt erlebte das Derby dann in der 72. Minute, als unser FCC zur am Ende Sieg bringenden Führung traf. Eigengewächs Paul Krämer setzte sich auf der rechten Seite schön durch und beförderte den Ball butterweich in die Mitte. Die Erfurter Abwehr versuchte, aus der Gefahrenzone zu klären, fand aber lediglich den freistehenden Muqaj. Hamza, in der letzten Woche gerade 19 Jahre alt geworden, zog mit dem linken Fuß ab und verwandelte trocken unten rechts ins Eck! Sein Torjubel direkt vor der Südkurve wurde von ohrenbetäubendem Lärm der ekstatischen Zeiss-Fans im ausverkauften Haus begleitet. Im zweiten Derby der aktuellen Spielzeit traf der zentrale Mittelfeldspieler, der bis zum Sommer noch für die U19 des FCC kickte, somit schon zum zweiten Mal.
Den Gästen, die bis zu unserer Führung wohl die gefährlicheren Chancen für sich verbuchen konnten, gelang es in der Folge nicht mehr, ihre Stürmer in gefährliche Positionen zu bringen. Unsere Farben verteidigten souverän und erkämpfen den 46. Derbysieg der Geschichte und untermauerten erneut, die Vormachtstellung in Thüringen.
Spielstatistik
Mannschaftsaufstellungen:
FC Carl Zeiss Jena: Dedidis - Gipson, Hessel, Reddemann, Krämer- Prokopenko (68. Seidemann), Butzen (C), Muqaj (86. Werner), Richter (90+4 Kampe)- Weinhauer, Tattermusch (86. Zank)
FC Rot Weiß Erfurt: Otto - Moritz, Awoudja (C) (69. Duncan), Zeller (82. Schwarz), Fabinski- Trübenbach, Wolf, Maluze, Felßberg (69. Langner)- Ugondu (69. Kleiner), Uzun (82. Lerche)
Tore:
1:0 Muqaj (72.)
gelbe Karten:
FCC: Richter (25.), Weinhauer (76.)
RWE: Trübenbach (76.), Schwarz (95.)
Zuschauer:
12.430 (ausverkauft)