Die viertelstündige Verlegung der Anstoßzeit wurde nötig, da der MDR die kurzfristige Möglichkeit sah, das Spiel nicht nur als Livestream im Netz, sondern auch live im linearen Fernsehen anzubieten. Dies erforderte aber aus programmtechnischen Gründen eine Verschiebung um eine Viertelstunde. Am Einlassbeginn, 11.30 Uhr, ändert dies am Sonntag jedoch nichts.
Das Interesse des MDR, das Spiel live im Fernsehen zu übertragen, ist mehr als verständlich, treffen doch mit usnerem FC Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Lokomotive Leipzig die beiden Überraschungsmannschaften des bisherigen Saisonverlaufs aufeinander: Der Tabellenerste aus dem paradies empfängt den bisher ungeschlagenen Zweitplatzierten aus Probstheida. Den Nimbus der Verlustpunktfreiheit verlor unsere Zeiss-Elf am Mittwochabend mit der 2:4-Niederlage gegen die VSG Altglienicke, während die Loksche weiter auf Kurs blieb und in der Nachspielzeit per Handelfmeter gegen den FSV Zwickau mit 3:2 gewinnen konnte. Darübern hinaus ist es nicht nur ein Duell der aktuell besten Mannschaften der Regionalliga Nordost, sondern auch das Aufeinandertreffen zweier Traditionsvereine, das am Sonntag seine bereits 101. Auflage erfahren wird. Die Fans freuen sich auf die Partie, die mit mehr als 10.000 Zuschauern einen mehr als würdigen Rahmen haben wird. Tickets für das Spiel gibt es noch auf www.fcc-ticketshop.de und bis einschließlich Samstag im Fanstore in Jenas Innenstadt sowie am Sonntag auch an den Tageskassen am Stadion.
Wenig gute Erinnerungen dürften die Zeiss-Fans an das letzte Aufeinandertreffen beider Vereine vor ziemlich genau einem Jahr in Jena haben, als der FCC ein starkes Spiel gegen Lok am Ende dennoch mehr als unglücklich mit 2:3 verlor - durch ein Tor in der elften Minute der Nachspielzeit. Loks Ziane ging in Jenas Spielhälfte zu Boden, und Schiedsrichter Müller - der auch am Sonntag wieder das Spiel leiten wird - entschied auf Freistoß für Lok. Was folgte, war die Ansage des damaligen Lok-Trainers Civa, der seinen Spielern zurief, doch mit dem Ball zur Eckfahne zu gehen, um beim Stande von 2:2 den Punkt nach Hause zu retten. Doch diese übten sich nach der Info des Schiedsrichters, nach dieser Aktion ohnehin abzupfeifen, in Anarchie. Verteidiger Ballo brachte den Freistoß in den Strafraum, wo Ziane nahezu ungedeckt an den Ball kam und am machtlosen Babke vorbei ins Netz beförderte. Spieler, Verantwortliche und Fans von Lok Leipzig feierten gemeinsam am Gästeblock, während die Jenaer Mannschaft fassungslos zu Boden sank. So viel zur Historie.
Aktuell hat die "Loksche" einen Riesenlauf, den sie natürlich auch in Jena fortsetzen will. Diesen Lauf zu stoppen und nach der Niederlage bei der VSG selbst wieder drei Punkte einzufahren, ist wiederum das Ziel unseres FC Carl Zeiss Jena, der auch in Berlin am Mittwochabend trotz der Niederlage sportlich alles andere als enttäuschte.
FCC-Trainer Henning Bürger über seine Erwartungen für das Spiel am Sonntag: "Lok wird mit breiter Brust nach Jena kommen. Ich erwarte einen absoluten Schlagabtausch und ein sehr intensives Spiel, das Details entscheiden werden. Ich freue mich auf das Spiel und weiß, dass die Fans uns wieder großartig unterstützen und für eine tolle Atmosphäre sorgen werden. Dieses Pfund wollen wir nutzen."
Personell hat sich wenig beim FCC getan, der neben den bekannten Langzeitverletzten wohl auch am Sonntag weiter auf den muskulär angeschlagenen Alexander Prokopenko verzichten muss.
Für das Spiel gibt es noch einige Restkarten im Block M und den Stehplatzbereichen der Nordtribüne. Die Tageskassen werden - auch für den Gästebereich - ab 11 Uhr geöffnet sein.
Der MDR überträgt die Partie, die 13.15 Uhr angepfiffen wird, live im TV.
Wir haben vor dem Spiel mit Neuzugang Ted Tattermusch gesprochen.
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