FCC-Mitgliederversammlung

19.01.2019

GmbH schließt mit Plus ab, hat aber nach wie vor mit strukturellem Minus zu kämpfen / Ergebnis des e.V. nahezu ausgeglichen /einstimmige Entlastung der Gremien

Gut 300 der aktuell 4.097 Vereinsmitglieder folgten am Samstagvormittag der Einladung zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung des FC Carl Zeiss Jena e.V., die fast schon traditionell in der Mensa des Studierendenwerks Thüringen in der Jenaer Carl-Zeiss-Promenade stattfand.   

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Vereinspräsident Klaus Berka übernahm wie auch schon in den letzten Jahren in gewohnter Manier Vize-Präsident Andreas Wiese die Versammlungsleitung.

Im Mittelpunkt der heutigen Mitgliederversammlung, die keine Wahlen vorsah, standen die Rechenschaftsberichte, von denen Präsident Klaus Berka den ersten zur Situation des FC Carl Zeiss Jena e.V. halten sollte. Nach ihm führte Schatzmeister Rocco Walther aus. Sie konnten nach dem Überschuss der Vorsaison von 70.000 EUR nun für die abgelaufene Saison im FC Carl Zeiss Jena e.V. mit einem Verlust von 10.000 EUR ein nahezu ausgeglichenes Wirtschaftsjahr 2017/18 vermelden.

Dabei konnten die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um knapp 100.000 EUR auf insgesamt 620.000 EUR gesteigert werden. Den größten Anteil hieran bilden die Mitgliedsbeiträge in Höhe von 325.000 EUR, die im Vergleich zum Vorjahr um etwa 50.000 EUR gesteigert werden konnten. 250.000 EUR kommen aus Spenden und Zuschüssen. Den größten Kostenblock bilden beim e.V. die Personalausgaben, die in der Saison 2017/18 bei 455.000 EUR und damit 100.000 EUR höher als in der Vorsaison lagen. 

Vereinspräsident Klaus Berka: "Wir werden in der laufenden Saison ein Budget von 900.000 Euro auf die Beine stellen können. Noch vor zwei Jahren lag der Etat für den eingetragenen Verein bei 650.000 Euro." Dabei stellte der Vereinspräsident lobend klar, "dass im Mittelpunkt unserer Arbeit die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen steht, was hervorragend vom gesamtem Team gemeistert wird." Ebenfalls sehr positiv ist festzuhalten, dass es dem Verein gelang, wieder über die 4000er Marke zu rutschen. Mit 4.097 Mitgliedern ist der FC Carl Zeiss Jena der größte Sportverein des Freistaats.

Chris Förster berichtete über das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 der FC Carl Zeiss Jena Fußball Spielbetriebs GmbH. Und er hatte gute Nachrichten im Gepäck: So konnte die GmbH das Jahr mit einem Plus nach Steuern von 372.000 EUR abschließen. 

Darin berücksichtigt ist ein Forderungsverzicht des FCC-Gesellschafters Staprix (Roland Duchatelet) über zwei Millionen Euro. Zur Erklärung: Der FC Carl Zeiss Jena hatte in den vergangenen Spielzeiten Darlehen vom Gesellschafter aufgenommen, der mit entsprechenden Zusagen bereitstand. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzichtete der Gesellschafter gegenüber dem FCC auf die Rückzahlung seiner Forderungen in Höhe von zwei Millionen Euro (gegen Besserungsschein).

Nur im Falle einer wirtschaftlichen Gesundung der Spielbetriebs GmbH, sprich einer nachhaltigen Gewinnerzielung, müsste das Darlehen an den Gläubiger Staprix zurückgezahlt werden. Sollte diese Situation eintreffen, „dann könnten wir uns dies auch sehr gut leisten“ (Chris Förster). In diesem Falle würde ein Drittel des vom FC Carl Zeiss Jena erwirtschafteten Gewinns zur Darlehenstilgung verwendet werden, während zwei Drittel des Überschusses bei der FC Carl Zeiss Jena Spielbetriebs GmbH verblieben. 

Der FCC-Geschäftsführer machte aber auch deutlich, dass die positiven Zahlen nichts am strukturellen Defizit des Clubs ändern. „Dieses liegt aktuell zwischen einer und anderthalb Millionen Euro pro Spielzeit. Ziel ist es, dies mehr und mehr zu reduzieren und die wirtschaftliche Gesundung voranzutreiben, was sich aber nicht von heute auf morgen bewerkstelligen lässt. Der Prozess braucht Zeit und die Unterstützung Aller.“

In der Gewinn- und Verlustrechnung der GmbH konnte der Geschäftsführer auf die Ertragssteigerung gegenüber dem Vorjahr von mehr als 1 Million Euro auf nun 4.365.000 Euro verweisen. Knapp 1,5 Millionen Euro trägt hierbei das Thema Vermarktung bei, für das Lagardère verantwortlich zeichnet. Für die aktuelle Saison peilt der Club die Erlös-Marke von 2 Millionen Euro im Sponsoring an. 

Im Merchandising gab es nicht zuletzt wegen des besonderen Trikots mit der „Wacken Foundation“ auf der Brust einen Rekordumsatz von 700.000 Euro. Insgesamt betrugen die Erträge der Vorsaison aus Merchandising und Stadioncatering mehr als 800.000 Euro.

Nach dem Aufstieg in die 3. Liga hat sich natürlich auch die Einnahmesituation bei den TV-Rechten, die aus der DFB-Zentralvermarktung der 3. Liga herrühren, positiv entwickelt. In der abgelaufenen Spielzeit erhielt der FCC TV-Gelder in Höhe von 680.000 Euro. In der aktuellen Saison steigt diese Summe durch den Einstieg von Telekom Sport (Magenta Sport) auf 800.000 EUR.

Der Gesamtetat der Spielbetriebs GmbH lag in der Saison 2017/18 bei 6,1 Million Euro und damit 1,1 Millionen Euro über dem Etat der Aufstiegssaison. Für die aktuelle Spielzeit kalkuliert der FCC mit einem Gesamtetat von 6,3 Millionen Euro.

Mit mehr als 50 Prozent des Gesamtetats größter Posten auf der Ausgabenseite sind die Personalkosten. Diese betrugen in der abgelaufenen Saison insgesamt 3,2 Millionen Euro (inklusive 1. Mannschaft, U21, U19, Trainerstab und Geschäftsstelle). Hiervon betragen die Personalkosten für den Spielbetrieb der 1. Mannschaft 2,6 Millionen Euro.

Nach den Ausführungen von Chris Förster folgten der Rechenschaftsbericht des Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Obitz sowie die Aussprache, bevor die Mitglieder über die Entlastung der Gremien abstimmten. Diese erfolgte sowohl für Präsidium wie auch Aufsichtsrat bei nur wenigen Gegenstimmen.

 

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