FCC unterliegt im Test bei Drittligaspitzenreiter Dynamo Dresden deutlich

25.03.2021

Mit 5:0 (4:0) behielten die Elbestädter gegen die Zeiss-Elf von der Saale deutlich die Oberhand.

Als das Testspiel zwischen den beiden Traditionsvereinen vereinbart wurde, war die Marschroute noch klar. Dynamo wollte in der Länderspielpause im Spielrhythmus bleiben, um am 4. April den Platz an der Sonne gegen die Hansa-Kogge zu verteidigen, während die Zeiss-Elf nochmals eine Generalprobe vor dem erhofften Regionalliga-Restart absolvieren wollte. Seit Mittwochabend wissen wir: Die Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme des Regionalligaspielbetriebs haben sich zerstreut. Und so traf am Mittwochnachmittag auf dem schmucken Dresdner Trainingsgelände der Walter-Fritzsch-Akademie eine hochmotivierte und voll im Saft stehende Dynamo-Elf auf eine Jenaer Mannschaft, die sich für diese Saison aus dem Spielbetrieb verabschiedet - ausgenommen vom bis dato unklaren Fortgang des Thüringenpokals.

Jena, dessen Kasten im ersten Durchgang vom zur Probe vorspielenden Tom Müller (aktuell HFC) gehütet wurde, kam gut in die Partie und hatte durch Pasqual Verkamp, der nach Vorarbeit Maximilian Oesterhelwegs eine artistische Vorlage Thomas Steinherrs veredeln wollte, die erste große Möglichkeit der Partie (10.). Aber in Führung ging der Hausherr. Nur eine Minute später nach der Einschussmöglichkeit Verkamps nutzte Dynamos Marvin Stefaniak, der nach Vorarbeit des auffälligen Diawusie trocken und flach aus etwa 16 Metern zum 1:0 traf. Nur fünf Minuten später erhöhte Dresden auf 2:0. Wieder war es Diawusie, der sich sehenswert und dynamisch gegen zwei Jenaer durchsetzte und Luka Stor in der Mitte mustergültig bediente. Und dieser ließ mit platziertem Schuss in die kurze Ecke Tom Müller im Jenaer Tor keine Chance (16.). Dynamo war nun klar besser und setzte Jena vor allem über die rechte Seite und den schnellen Diawusie immer wieder vor Probleme. So auch in der 27. Spielminute, als dieser eine Unachtsamkeit in der Jenaer Hintermannschaft gnadenlos ausnutzte und einen Ballverlust im Jenaer Strafraum eiskalt zum 3:0 verwandelte. Jena, das sich viele Ecken erarbeitete, ließ sich aber nicht hängen und kam vor allem über Maximilian Oesterhelweg, der ein ums andere Mal mit diagonalen Bällen in aussichtsreicher Position Thomas Steinherr fand, zu eigenen Möglichkeiten. Nache einer Ecke Jenas war es Matti Langer - er trug heute für den angeschlagen fehlenden René Eckardt die Kapitänsbinde - der per Kopf am Pfosten scheiterte (35.). Kurz darauf zappelte das Netz - auf der anderen Seite. Auch zwei Spieler im Jenaer Strafraum vermochten es nicht, Diawusie zu halten, der sich kraftvoll durchtankte, in Abschlussposition brachte und abzog - 4:0 für die Gastgeber (36.). Dynamo war gnadenlos effektiv und münzte im Grunde fast jede sich bietende Großchance in Tore um, während kurz vor dem Halbzeitpfiff Marius Grösch per Kopf das Aluminium prüfte, und auch der Nachschuss am Querbalken landete. So ging es mit diesem - wenn auch etwas zu hoch ausgefallenem - Ergebnis in die Halbzeitpause.  

Der FCC nutzte die Gelegenheit, um in der zweiten Halbzeit nahezu komplett durchzuwechseln. Lediglich Marius Grösch aus der Startelf sollte die Partie über die komplette Spielzeit bestreiten. Ab Minute 46 war ein weiterer Probespieler in Reihen des FCC dabei. Joe Richardson, ein junger Mittelfeldakteur aus den USA, der seit Dienstag in Jena weilt, bekam die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Jena zeigte nach dem doch recht deutlichen Halbzeitstand eine ordentliche Leistung im zweiten Spielabschnitt und hielt das Spiel nun deutlich offener. Was fehlte, war das Tor für die Zeiss-Elf. Auch Dynamo wollte die Kiste nicht mehr treffen. Der zur Halbzeit ins Spiel gekommene Vlachodmios vergab gleich mehrere Chancen und scheiterte zudem in der 68. Spielminute - mit allerdings schwachem Schuss - vom Elfmeterpunkt an Lukas Sedlak, der in der zweiten Halbzeit zwischen den Jenaer Pfosten stand. In der 78. Spielminute jedoch war auch Sedlak machtlos, als eine Vorlage von Dynamos Außenverteidiger Kwadwo durch den Jenaer Strafraum mäanderte und Vlachodimos vor die Füße fiel, der so doch noch zu seinem Treffer kam - 5:0 für die Hausherren aus Dresden.

So blieb es auch bis zum Abpfiff, nach dem Jenas Trainer Dirk Kunert den Spielausgang auch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation einordnete: "Wir haben fünf Monate kein Pflichtspiel absolviert. Man hat heute gesehen, was es heißt, wenn eine Mannschaft wie Dynamo im Saft steht. Das ist einfach ein anderer Fußball. Dabei haben wir gut begonnen, kassierten dann aber zu leichte Tore, wobei auch wir unsere Chancen hatten. Unter dem Strich war das Ergebnis zu hoch, weil wir zu einfach die Tore bekamen. Das war ärgerlich. Aber man muss ehrlich sagen, dass nach der gestrigen Entttäuschung des Saisonabbruchs der Kopf auch nicht zu 100 Prozent mitspielt. Was mir gut gefiel, war unsere Reaktion, dass wir dann auch in der zweiten Halbzeit nochmals dagegen gehalten haben. Das war in Ordnung."

Sportdirektor Tobias Werner deutete an, wie es in den nächsten Tagen und Wochen sportlich beim FCC weitergehen könnte. "Wir werden wohl der Mannschaft ein paar Tage Pause gönnen, um sich nach dem, was gestern passierte, auch mal sammeln zu können. Wir werden mit Sicherheit dann auch wieder Training anbieten, zumal wir im Hinterkopf behalten müssen, dass der Thüringenpokal noch nicht ausgespielt ist und wir, wenn es soweit sein sollte, topfit sein müssen. Wenn es hierzu eine klare Entscheidung und Termine gibt, werden wir zuvor das Training wieder hochfahren. Bis dahin trainieren wir sicher auch, aber in einem stark eingeschränkten Umfang. Aber jetzt wollen wir uns erst Mal sammeln und in Ruhe eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht."

Torfolge:

1:0  Marvin Stefaniak  (11. min)
2:0  Luka Stor  (15. min)
3:0  Agyemang Diawusie  (27. min)
4:0  Agyemang Diawusie  (36. min)
5:0  Panagiotis Vlachodimos  (77. min)

Zuschauer:

Mannschaftsaufstellungen:

Jena: Müller (46. Sedlak) - Stauffer (70. Jahn), Lange (46. Slamar), Grösch, Wolf (70. Voufack) - Steinherr (46. Fiedler), Bergmann (46. Richardson), Langer (70. Leibelt), Oesterhelweg (70. Bock) - Eisele (46. Düzel), Verkamp (46. Dedidis)

Dresden: Wiegers (74. Kiefer) - Kwadwo (81. Will), Stark (C), Diawusie, Stefaniak, C. Löwe (57. Kühn), Großer, Kreuzer (46. Vlachodimos), J. Löwe, Kulke, Stor (74. Königsdörffer)

 

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