FCC unterliegt in Fürstenwalde mit 1:3

26.08.2020

Der FC Carl Zeiss Jena verliert das erste Auswärtsspiel der Saison beim FSV Union Fürstenwalde mit 1:3 und kassiert eine verdiente Niederlage.

Mit einigen Personalsorgen trat der FCC die Reise ins Brandenburgische an. Ganze neun Spieler fehlten mit zumeist muskulären Verletzungen, so dass Cheftrainer Dirk Kunert zu einigen Umstellungen gezwungen war. Er ließ in der Fürstenwalder Bonara-Arena, in der zum Spiel gegen unseren FCC 1.000 Menschen zugelassen waren - inklusive etwa 150 Zeiss-Fans, in einem 4-2-3-1 agieren. Maximilian Oesterhelweg stellte die einzige nominelle Spitze. Vor dem von Lukas Sedlak gehüteten Kasten bildeten Lange, Grösch, Müller und Wolf die Viererkette. Schau und Rohe besetzten die Doppelsechs. Fiedler und Eckardt beackerten die offensiven Außenbahnen. Bergmann agierte zentral hinter Oesterhelweg.

Bei teils widrigen, weil stürmischen Bedingungen hatte Union die erste Chance. Atici prüfte aus der Drehung Lukas Sedlak, der aber zum Glück auf dem Posten war (4.). Aber Jena blieb wach und kam durch Kevin Wolf in der achten Spielminute, der aus etwa 18 Metern nur den Außenpfosten traf, selbst zur ersten großen Möglichkeit. Nur wenige Minuten später stand wieder der Pfosten im Weg, als Oesterhelweg von der Strafraumgrenze abzog (11.). Kurz darauf fackelte Rohr ebenfalls nicht lang und zog vom Strafraumes ab (14.), doch sein Schuss ging knapp über den Union-Kasten. Jena war zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft gegen ein Fürstenwalder Team, dem man die breite Brust nach dem Pokalsieg gegen Babelsberg aber anmerkte. Auch Union versteckte sich zu Beginn des Spiels nicht, während der seitlich ins Stadion hinein stürmende Wind, zu dem sich auch noch Regen gesellte, immer wieder Wolken des auf der Haupttribüne liegenden Sandes auf das Spielfeld wehte. Nach knapp 20 Minuten hieß es Durchatmen für die mitgereisten Zeiss-Fans, als eine Hereingabe von der linken Seite durch den Jenaer Strafraum mäanderte, ohne jedoch einen Adressaten zu finden. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite! Schau bediente Wolf auf der rechten Seite, der den Ball ins Zentrum spielte, wo die Situation eigentlich schon bereinigt schien. Doch Oesterhelweg konnte eine Unachtsamkeit der Fürstenwalder Hintermannschaft aus Nahdistanz zum 1:0 für den FCC nutzen (20.). In der 26. Spielminute dann Freistoß für den FSV Union von der rechten Seite. Putze zirkelte den Ball um die Jenaer Mauer, Sedlak sprang aus dem Torwarteck in die kurze Ecke, schien den Ball schon zu haben, doch das Leder zappelte im Netz (20.) - Ausgleich. Und dieser tat den Hausherren gut, die nachlegen wollten, doch Jenas Hintermannschaft konnte einige in den Strafraum segelnden Bälle entschärfen. Stattdessen auf der anderen Seite die Riesenmöglichkeit für Eckardt, der nach schönem Bergmann-Zuspiel allein auf den Torwart zulief, den Ball über diesen lupfte, doch knapp am langen Pfosten vorbeischoss (31.) - fast das 2:1 für Jena. Vor dem Spiel hatte Dirk Kunert vor den schnellen Außenbahnspielern des FSV Union gewarnt. Und sie sowie jede Menge gut gespielte Diagonalbälle in die Tiefe waren es, die Jena in den folgenden Minuten immer wieder schlecht aussehen ließen. In der 42. Minute war es dann soweit: Eine gute Hereingabe ins Zentrum verwandelte der im Strafraum lauernde Shoshi eiskalt zum 2:1 für Union Fürstenwalde. Jena wirkte in dieser Phase angezählt und bekam die immer wieder über die Außenpositionen schnell nach vorn spielenden Fürstenwalder nicht unter Kontrolle. Der FCC hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es noch vor dem Pausentee 3:1 gestanden hätte, doch der Pausenpfiff erlöste die Jenaer Mannschaft und gab FCC-Trainer Dirk Kunert die dringende Gelegenheit, seine Mannschaft neu einzustellen.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde es deutlich dunkler auf dem Platz. Für lichte Momente sollte nun Alexander Prokopenko sorgen, der für Niclas Fiedler ins Spiel kam und gegen Martinroda ein wunderbares Tor erzielte und damit seine gute Leistung krönte. Er führte sich auch gleich gut mit einer Balleroberung ein, leitete auf Eckardt weiter, der Oesterhelweg sah. Doch dessen Schuss aus Rücklage ging weit über den Kasten (47.). Jena wirkte nun im Vergleich zu den letzten Minuten des ersten Durchgangs wacher und gefestigter. Fürstenwalde ließ Jena kommen und versuchte dann, immer wieder über die schnellen Außen für Torgefahr zu sorgen. So auch in der 53. Spielminute, als ein Fürstenwalder dann von halblinke abzog und über den Jenaer Kasten schoss. Kurz darauf versuchte es Oesterhelweg auf der anderen Seite aus der Distanz! Dieses Mal musste Union-Keeper Richter sein ganzes können aufbieten, um den Aufsetzer zu entschärfen (55.). In der 59. Minute war es Bergmann, der trocken abzog. Aber wieder war Richter zur Stelle und entschärfte den Flachschuss. Jena war nun deutlich besser im Spiel. Union-Trainer Mauksch reagierte mit einem Doppelwechsel. Und prompt wurde es wieder gefährlich, als sich Union durchtanzte bis in den Jenaer Strafraum - doch Sedlak parierte den strammen allerdings zu zentralen Schuss aus Nahdistanz (61.). Kurz darauf umkurvte Oesterhelweg den aus dem Kasten laufenden Richter, wurde dabei weit abgedrängt und suchte mit der Flanke im Zentrum einen Mitspieler - doch fand den Kopf eines Fürstenwalders (64.). Auf der Gegenseite ließ sich Jenas schau beim Spielaufbau düpieren, hatte dann aber Glück, dass der Abschluss deutlich über den Jenaer Kasten ging (68.). Jena wollte den Ausgleich - aber Fürstenwalde blieb brandgefährlich. Union hatte das 3:1 auf dem Fuß, doch Sedlak vereitelte im letzten Moment mit den Fingerspitzen, dass ein einschussbereiter Unioner einschiebt. Der Nachschuss ging denkbar knapp am Jenaer Tor vorbei. Nun waren die Fürstenwalder dem 3:1 wieder deutlich näher als der FCC dem Ausgleich. Und sie machten es auch. In der 75. Spielminute war es dann soweit. Der neue Mann Stange war es, der zur verdienten 3:1 Führung für Union einschoss. Dem FCC sollte es in der Folgezeit nicht mehr gelingen, für Torgefahr zu sorgen und sah sich weiteren Angriffen der Fürstenwalder gegenüber, die mit breiter Brust und großem Tempo Jena immer wieder unter Druck setzten. So blieb es am Ende beim 3:1 für Fürstenwalde, das den FCC mit einer couragierten Leistung früh in der Saison auf den Boden der Regionalliga holte und sogar noch deutlicher hätte gewinnen können.

Dirk Kunert: "Glückwunsch an Fürstenwalde zu einem verdienten Sieg. Wir wussten, was auf uns in Fürstenwalde zukommt - schnelle Außen, viele, gute Diagonalbälle. Auch wenn wir schwer ins Spiel kamen, gingen wir mit 1:0 in Führung, haben es aber nicht geschafft, das Spiel mal für eine längere Zeit zu beruhigen. Nach dem 1:1 hatten wir noch ein, zwei gute Möglichkeiten - aber Fürstenwalde war immer gefährlich und nutzte mit Diagonalbällen aus, wenn wir weit aufgerückt waren, und hätte zur Halbzeit auch noch höher führen können. Fürstenwalde war heute insgesamt griffiger, ekliger und hat dann verdient das 3:1 gemacht. Ein verdienter Sieg von Fürstenwalde - das müssen wir anerkennen."

 

Tore

0:1 Oesterhelweg (20.)
1:1 Putze (20.)
2:1 Shoshi (42.)
3:1 Stange (75.)

Zuschauer: 704

Mannschaftsaufstellungen:

Jena: Sedlak - Lange, Grösch, Müller, Wolf - Rohr (83. Jobst), Schau - Fiedler (46. Prokopenko), Bergmann, Eckardt (C) - Oesterhelweg

Fürstenwalde: Richter - Weiß, Wunderlich (52. Komnos), Kanther, Shoshi, Geurts, Maren, Atici (60. Martinec), Putze, Michel, Ciapa (60. Stange)

Platin Sponsor