FCC verliert Spitzenspiel

15.09.2024

In doppelter Unterzahl verliert der FCC in der 95. Minute vor 10.187 Zuschauern gegen den 1.FC Lok Leipzig. Wie im Vorjahr pfiff Referee Henry Müller sich in die Hauptrolle des Tages.

In einer über weite Strecken ereignisarmen Partie überschlugen sich zum Ende des Spiels die Ereignisse im Paradies. Mit 0:0 ging es in die Halbzeitpause in einer Begegnung, in der die Probstheidaer in den ersten 45 Minuten deutlich mehr vom Spiel hatten und präsenter wirkten. Lok versuchte es mit langen Bällen aus einer sicheren, kompakten Defensive heraus - doch ohne nennenswerten Ertrag daraus zu generieren, während unser ersatzgeschwächter FCC offensiv zunächst kaum stattfand. Nach einer knappen halben Stunde wurde Lok mutiger und kam nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite durch den zentral vor dem FCC-Kasten stehenden Stefan Maderer an die Kugel (28.). Doch sein Abschluss verunglückte. Wenige Minuten später hatte Marius Liesegang im FCC-Kasten Glück, als Ex-Jenaer Pasqual Verkamp eine Eingabe von Theo Ogbidi per Außenrist in der Mitte nicht verwerten konnte und knapp am Tor vorbeischoss. Als sich bereits die Zuschauer darauf einrichteten, dass es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause geht, eröffnete sich tatsächlich für den FCC die größte Möglichkeit des ersten Spielabschnitts. Doch der Abschluss von Erik Weinhauer konnte von Loks Siebeck für seinen bereits geschlagenen Keeper gerade noch geklärt werden. 

Im zweiten Spielabschnitt sahen die mehr als 10.000 Zuschauer zu Fuße der Kernberge - darunter gut 1.000 aus Probstheida - eine weitehin chancenarme, aber ausgeglichenere Partie als noch im ersten Spielabschnitt. Auffälligster Akteur war Schiedsrichter Henry Müller aus Cottbus, der bereits die noch nicht ganz verrauchte 2:3-Heimniederlage der Vorsaison leitete. Erst zeigte er Joel Richter nach einem Foul an Zak Piplica Gelb-Rot, obwohl er zuerst am Ball war. Eine durchaus umstrittene, aber zumindest überaus harte Entscheidung (75.). Es war nicht die letzte. Sieben Minuten später legte sich Loks Laurin von Piechowski den Ball zu weit vor, und Erik Weinhauer versuchte, dazwischen zu spritzen, wobei er den Gegenspieler und nicht den Ball erwischte. Auch er flog vom Platz - nach einer Gelben wegen Meckerns in der ersten Halbzeit und damit nach seinem ersten und einzigen Foul in Halbzeit zwei. Der FCC war fortan nur noch zu neunt auf dem Feld und haute alles in die Partie, um das Unmögliche zu realisieren und den einen Punkt gegen den 1. FC Lok, dem nur wenig einfiel, festzuhalten. Als das Kunststück über die reguläre Zeit gebracht war, kamen noch sechs Minuten Nachspielzeit hinzu. In deren fünfter Minute war es dann soweit: Nach einer Flanke schoss Loks Ziane aufs Tor, was FCC-Keeper Marius Liesegang bravourös zu vereiteln wusste. Doch beim Nachschuss von Elsner war auch er machtlos (90.+4). Lok ging - wie in der Vorsaison - spät mit einem Lucky Punch in Führung und brachte diese kurze Zeit und einige Gelbe Karten für Jenas Bank später - inklusive Gelb-Rot für Trainer Henning Bürger - über die Zeit. 

Somit verlor der FCC spät und damit unglücklich, aber aufgrund des Spielverlaufs sicher insgesamt nicht unverdient, eine Partie, die jedoch maßgeblich von den Entscheidungen des Unparteiischen beeinflusst wurde.

Trainerstimmen: 

Jochen Seitz: "Riesenrespekt vor dem Rahmen hier, es hat heute Spaß gemacht und das hat man den Spielern auch angemerkt. Wir sind gut reingekommen, haben zwei hundertprozentige Möglichkeiten durch Maderer und Verkamp liegenlassen, dann aber kurz vor der Pause das Quentchen Glück, wo Siebeck auf der Linie klärt. Das Spiel hatte sehr viel Intensität, in der zwieten Halbzeit hat sich das fortgesetzt mit vielen Zweikämpfen. Am Ende wurde es dann sehr emotional mit den roten Karten. In der zweiten Halbzeit haben wir defensiv nichts zugelassen, aber vorn nicht die Durchschlagskraft gehabt, bis dann nach einer schönen Flanke doch noch der Siegtreffer fiel. Am Ende war es dann aufgrund des Zeitpunkts ein glücklicher Sieg, aber aufgrund der Chancen kein unverdienter." 

Henning Bürger: "Ich schließe mich da an. Es war ein glücklicher Sieg für die Leipziger, aber auch ein verdienter. Wir mussten am Ende mit Mann und Maus verteidigen, das Stadion hat gebebt, aber am Ende ist es uns nicht gelungen, es über die Ziellinie zu bringen. Wir haben in der 1. Halbzeit nicht unseren Fußball gespielt, nicht so gut harmoniert. Uns ist bis auf diese einzige Chance wenig gelungen, was aber auch an einem gut eingestellten Gegner lag, der uns nicht hinter die Kette kommen lassen wollte. Der Tag lief für uns nicht optimal mit Verwerfungen auf allen Seiten. Ich bin noch aufgewühlt, aber wir haben intern sehr schnell zurückgefunden zur Sachlichkeit. Die zwei verlorenen Spieler werden uns richtig fehlen. In der kommenden Woche, die endlich mal wieder eine volle Trainingswoche ist, werden wir Lösungen finden müssen. Zum Schiedsrichter möchte ich nichts sagen."

Spielstatistik

Mannschaftsaufstellungen:

FC Carl Zeiss Jena: Liesegang - Wendt (90. Krämer), El Haija, Reddemann, Butzen - Schau, Muqaj, Weinhauer, Gipson (60. Seidemann), Richter - Zank (46. Tattermusch)
1. FC Lokomotive Leipzig: Nauman - Adigo, von Piechowski, Wilton, Kireski - Piplica, Siebeck, Ogbidi (69. Eichinger), Verkamp, Kang (88. Elsner), Maderer (76. Ziane)

Zuschauer:
10.187

Tore:
0:1 Elsner (90.+4)

Platzverweise:
Richter (GRK, 75.)
Weinhauer (GRK, 82.)
Bürger (GRK, 90.)

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