Während aktuell der Ball im Paradies ruht, lud der FCC die ihn regelmäßig und eng begleitenden Medienvertreter ein, um die abgelaufene Saison zu bilanzieren und auch einen ersten Ausblick auf die neue Spielzeit zu wagen.
Dabei führte FCC-Geschäftsführer Patrick Widera aus: “Wenn man die abgelaufene Saison in der Regionalliga mit Platz 5 bewertet, dann muss man feststellen, dass es keine schlechte Saison war – auch wenn sie unbestritten hätte besser laufen können. Denken wir nur an das uns kontinuierlich begleitende Verletzungspech. Besonders enttäuschend war ganz sicher nach fünf Pokalsiegen in Folge die Halbfinalniederlage beim ZFC Meuselwitz.”
Gleichermaßen sportlich wie wirtschaftlich wichtig und deshalb besonders hervorzuheben, so unser Geschäftsführer, ist der Klassenerhalt der FCC-Frauen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga, in der im Übrigen die Bundesligisten im Schnitt 2,7 Millionen Euro Verlust einfahren, was jeweils von den Lizenzabteilungen der Männer aufgefangen wird. Anders beim FCC, der als einziger Bundesligist “mit einem Gewinn aus dem Spieljahr geht”. Umso höher ist das Erreichen des Saisonzieles, auch in der kommenden Spielzeit erstklassigen Frauen-Fußball in Jena zu sehen, einzuschätzen.
Darüber hinaus gaben Patrick Widera, Vereinspräsident Ralph Grillitsch und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Krug einen Überblick über die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen des Clubs, die sich deutlich verbessert haben. “Wir haben vollkommen aus eigener Leistung ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen können”, freut sich Patrick Widera und nennt auch Kennziffern, die beim Erreichen der “schwarzen Null” geholfen haben. So hat der FCC in der abgelaufenen Saison seine Einnahmen deutlich steigern können. Mit 7.000 Zuschauern im Schnitt - gleichbedeutend mit dem drittbesten Zuschauerzuspruch aller deutschen Regionalligisten – gelang es, die Ticketeinnahmen auf ca. 1,9 Millionen Euro zu steigern. Im Sponsoring kratzt der FCC an der 3-Millionen-Euro-Marke und wird zudem im Merchandising erstmals einen siebenstelligen Betrag umsetzen – eine Leistung, für die der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Krug allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des FCC sowie des elf5-Vermarktungsteams ausdrücklich dankte: “Wir haben gesehen, was in der Spielbetriebs GmbH möglich ist.”
Trotz fehlender Sondereffekte wie DFB-Pokal oder Stadioneröffnung ist das erklärte Ziel des Clubs, auch in der kommenden Saison ein ähnliches wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen. Dabei helfen die eingenommenen Beträge aus der Ablöse für Erik Weinhauer sowie den geflossenen Ausbildungsentschädigungen für Spieler, die in Jena das NLZ durchliefen. FCC-Präsident Ralph Grillitsch und Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Krug machten nochmals deutlich, dass das Bauen auf den eigenen Nachwuchs eine unverrückbare Säule des Zukunftskonzeptes bleibt. Dabei wird es nicht immer gelingen, dass alle Talente in Jena bleiben, sondern auch immer wieder Spieler den FCC verlassen. Das schmerzt auf der einen Seite sportlich. Gleichzeitig ist es aber auch eine Auszeichnung für das Jenaer Nachwuchsleistungszentrum und die dort geleistete Arbeit, wenn Jenaer Spieler zu Bundesligisten wechseln, was dem Club wiederum wirtschaftlich hilft. FCC-Geschäftsführer Patrick Widera wies darauf hin, dass es mehrere in Jena ausgebildete Spieler bei Bundesligisten gibt, die bei entsprechenden Einsatz- und Spielzeiten ihrem Ausbildungsverein durchaus spürbare Mittelzuflüsse bringen würden.
Ziel des FCC ist es, der nicht mehr auf die Unterstützung Roland Duchatelets zurückgreifen kann, der über viele Jahre das jährliche strukturelle Defizit von mehr als 1,5 Millionen Eure ausglich, weiter organisch zu wachsen und so auf Sicht aus eigener Stärke heraus, sportlich aufzusteigen. Man werde, so Patrick Widera, “wirtschaftlich nichts Unvernünftiges machen.”
Optimistisch stimme ihn, “dass unser Club auf allen Ebenen wächst”. Gleichzeitig schränkt er jedoch ein, “dass auf Grund der Rahmenbedingungen das Wachstum noch nicht im Sport landet.”
Und trotzdem wird der FCC sportlich ambitioniert bleiben. Patrick Widera machte klar, dass man bei einem gleichbleibenden Spieleretat in der kommenden Saison besser abschneiden wolle als noch in der abgelaufenen. Vereinspräsident Ralph Grillitsch sprach sich ebenfalls gegen das Eingehen wirtschaftlicher Risiken aus, machte aber gleichzeitig nochmals deutlich, dass das neue Stadion “nicht für die Regionalliga gebaut wurde”.
Wichtigste Botschaft bleibt: Der FCC muss auf solide finanzielle Beine gestellt, der Nachwuchs weiter gefördert und das gesamte Vereinssystem gestärkt werden – mit dem Ziel, einen Platz in den Top 50 des deutschen Fußballs zu erreichen. Und hier ist der FCC auf dem richtigen Weg, auch wenn er den Fans dabei einiges an Geduld abverlangt.
Am 18. Juni steigt die Regionalligamannschaft des FCC wieder ins Training ein und beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison, in der es das Ziel ist, bei gleichbleibendem Spieleretat sportlich besser abzuschneiden als in der Vorsaison und somit zu den Spitzenteams zu gehören.