Nichts Zählbares aus der Autostadt mitgenommen

04.02.2025

Der FCC verliert gegen den VfL Wolfsburg mit 0:3

Montagabend. Flutlicht. Minusgrade. Bundesliga. Alles war angerichtet für ein spannendes Spiel im AOK-Stadion in Wolfsburg.
 
Eine erste Überraschung auf dem Spielberichtsbogen: Die Gastgeberinnen brachten mit Anneke Borbe eine neue Nummer 1 zwischen den Pfosten ins Spiel. Ebenso tauschte FCC-Trainer Florian Kästner auf der Torhüterin-Position: Jasmin Janning kam für die unter der Woche angeschlagene Mariella El-Sherif in die Startelf.
Eine taktische Änderung, die Umstellung auf 5er-Kette, brachte mit Anja Heuschkel für Nicole Woldmann eine weitere Änderung im Vergleich zur Niederlage gegen die TSG Hoffenheim mit sich.
 
Das Spiel begann unter den Augen von 2.685 Zuschauern mit starken Ballbesitzphasen der Wölfinnen. Jule Brand hatte in der 5. Minute die erste Gelegenheit, als sie auf der linken Außenbahn davonzog und ihren Schuss nur einen Meter neben das Tor setze. Unsere FCC-Frauen waren vor allem auf das Verteidigen konzentriert. Immer wieder stellte man sich den Angreiferinnen in den neongrünen Trikots in den Weg, sodass aus dem Spiel heraus wenige Chancen kreiert werden konnten.
Mit der Zeit erarbeiteten sich die Wolfsburgerinnen immer mehr Standardsituationen, eine Anfälligkeit in den letzten Spielen unseres FCC. Leider kam es auch dieses Mal wieder dazu, dass nach einer Freistoßflanke von Svenja Huth über Janina Minge der Ball vor die Füße von Lineth Beerensteyn fiel und sie nur noch zur 1:0 Führung für den VfL einschieben musste.
Der Torjubel im Rund war kaum verhallt, da gab es die nächste Ecke, wiederum getreten von Svenja Huth. Und dieses Mal versuchte sie es direkt. Der Ball flog an den kurzen Pfosten und rutschte zuerst Felicia Sträßer über den Kopf und dann Jasmin Janning zwischen den Händen durch - 2:0 für die Wölfinnen nach 20 Minuten.
Fortan drückte der VfL noch vor der Pause die Entscheidung zu suchen, doch Chancen von Brand (30./36.) und Popp (39.) landeten entweder im Toraus oder in den Händen unserer Torhüterin. Kurz vor der Pause kamen wir dann fast noch zum Anschlusstreffer, doch die Volleyabnahme von Josephine Bonsu prallte an den Rücken von Hendrich und die Abwehr des Women Champions-League-Teilnehmers konnte die Situation bereinigen.
 
Somit gingen beide Mannschaften beim Stand von 2:0 aus Sicht der Gastgeber in die Kabinen. Dort kamen sie nach 15 Minuten Ansprache, Analyse und Erholung unverändert auch wieder heraus.
 
Schnell entwickelte sich das gewohnte Bild: Die Frauen aus der Autostadt etablierten ihr genaues Aufbauspiel, der FCC ließ sich in der eigenen Hälfte einschnüren. Es dauerte bis zur 53. Minute, als ein langer Ball von Toma Ihlenburg hinter die Verteidigungskette des VfL gelang und dort Fiona Gaißer optimal den Ball mitnehmen konnte. Ihr Schuss wurde noch von Hendrich abgefälscht, landete an der Latte und konnte wiederum geklärt werden. Das war die beste Chance zum Anschlusstreffer für unseren FCC.
Wolfsburg reagierte, wechselte doppelt (Peddemors für Kielland, Jonsdottir für Nemeth). Auch Florian Kästner brachte in der 63. Minute mit Anna Margraf für Melina Reuter frisches Personal in die Partie. Drei Minuten später flog erneut ein Freistoß vor das Tor von Jasmin Janning, die sich streckte, doch an den zielgenauen Kopfball von Janina Minge nicht mehr heran kam. Das 3:0 für den VfL, der fortan den Fuß etwas vom Gaspedal nahm, die Zeit für Wechsel nutzte und das Ergebnis verwaltete.
 
Auf Seiten der FCC-Frauen kam Nicole Woldmann in der 73. Minute für Josephine Bonsu ins Spiel. Und fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit folgten noch Lisa Gora (für Nelly Juckel), Anika Metzner (für Felicia Sträßer) und Noemi Gentile (für Merza Julevic).
Auszeichnen konnte sich in der Schlussviertelstunde aber vorallem unsere Nummer 49 im Tor – Jasmin Janning, die gegen Jonsdottir (88.) und Popp (91. + 93.) parieren konnte.
 
Kurz darauf folgte der Abpfiff von Schiedsrichterin Annika Kost.
 
Coach Florian Kästner nach dem Spiel: „Uns war klar, dass der VfL hier gut aufspielen wird. Dafür haben wir in der ersten Halbzeit nicht viel zugelassen. Bis auf die zwei Standards die dann reingehen, kamen keine klaren Abschlüsse auf das Tor von Jasmin. Mit ein bisschen Glück geht der Schuss von Josi oder der Lattentreffer von Fiona auch mal rein, heute leider nicht. Wolfsburg zeigte danach seine individuelle Klasse und wir bekommen erneut nach einer Standardsituation das dritte Gegentor. Daran müssen wir arbeiten, da müssen wir besser stehen und solche Aktionen besser bereinigen.“

 

VfL Wolfsburg
Borbe - Hendrich, Minge, Dijkstra - Wilms, Huth, Kielland, D. Nemeth - Popp, Beerensteyn, Brand

Carl Zeiss Jena
Janning - Sträßer, Ihlenburg, Heuschkel, Mummert, Juckel - Kreil, Julevic, Gaißer, Bonsu - Reuter

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