Nachdem in Art und Höhe überzeugendem Auswärtssieg unserer Mannschaft beim ZFC Meuselwitz, bei dem auch endlich mal wieder "die Null stand", steht nun am Samstag das nächste Heimspiel auf dem Plan. Das Ziel ist klar: Den Auswärtsdreier von der Glaserkuppe veredeln und endlich wieder zuhause einen Sieg einfahren. Der letzte Heimdreier gegen Viktoria Berlin (2:0) liegt mittlerweile zwei Monate zurück. Dementsprechend will die Jenaer Mannschaft, die seit letzter Woche von FCC-Sportdirektor Stefan Böger gecoacht wird, den Schwung der letzten beiden Siege in Rudolstadt und Meuselwitz unbedingt mitnehmen und vor heimischem Publikum wieder einen Sieg feiern.
Dabei erwartet unseren FC Carl Zeiss Jena mit der BSG Chemie Leipzig eine Mannschaft, deren robuste und "männliche" Spielweise zur Club-DNA gehört, was unser FCC in der jüngeren Vergangenheit vor allem auswärts im Leutzscher Holz häufig zu spüren bekam. Zuhause indes sieht die Bilanz der jüngeren Vergangenheit für unseren FCC deutlich freundlicher aus. So konnte die letzten vier Spiele an den Kernbergen jeweils die Zeiss-Elf für sich entscheiden. Damit dies auch am Samstag wieder so sein wird, bedarf es einer Leistung, in der "wir gegenüber der Intensität und kämpferischen Einstellung in Meuselwitz keinen Deut nachlassen". Doch Stefan Böger warnt: "An der Grundeinstellung im Spiel gegen den Ball, dem aggressiven Zweikampfverhalten darf sich gegen Chemie nichts ändern – im Gegenteil. Da werden wir noch eine Schippe drauflegen müssen, um erfolgreich zu sein."
Dabei helfen könnte eventuell auch wieder Justin Petermann, der nach überstandener Knieverletzung große Fortschritte macht und zuletzt auch wieder vollumfänglich am Mannschaftstraining teilnahm. Ebenfalls wieder eine Option ist Kay Seidemann, der seine Rot-Sperre aus dem Luckenwalde-Spiel abgesessen hat und gegen die Chemiker wieder mitwirken kann.
Die gemeinsame Bilanz:
Gesamt: 54 Spiele, 30 Siege, 9 Remis.
Heimbilanz: 27 Spiele, 20 Siege, 4 Remis, 67:20 Tore.
Der Gäste-Kader:
Chemie verzeichnete acht Zugänge und neun Abgänge. Mit Alexander Bury beendete ein Publikumsliebling wegen gesundheitlicher Probleme die Karriere. Denis Jäpel und Philipp Harant wollen sich künftig auf Beruf und Familie konzentrieren und kicken unterklassig. Vin Kastull wechselte zu Greuther Fürth II.
Tim Bunge kehrte aus Eilenburg zu seinem Jugendverein zurück. Prominentester Neuzugang ist der in Halle geborene Nationalspieler Mosambiks, Stanley Ratifo. Der Stürmer traf sechs Mal in der Liga und sicherte mit seinem Siegtor gegen Guinea-Bissau Mosambik die Qualifikation für den Afrika-Cup. Vom Lokalrivalen in Probstheida wurde Julian Weigel verpflichtet. Aus dem Nachwuchs wurde niemand befördert. Kein Spieler im Team ist jünger als 20 Jahre.
Trainer Miroslav Jagatic, seit Januar 2019 im Club und damit dienstältester Coach der Liga, sieht die Qualität im Kader - mit 26,4 Jahren übrigens der erfahrenste der Liga - gegenüber der Vorsaison gewachsen. Steffen Ziffert wurde erster hauptamtlicher Sportlicher Leiter der Vereinshistorie.
Chemie startete mit acht Punkten aus vier Spielen ordentlich in die Saison. Seitdem blieb Chemie nur fünfmal unbesiegt und nur in drei Saisonspielen ohne Gegentor. In elf Partien geriet die BSG in Rückstand. Dabei setzte es 13 Gegentore in der ersten Hälfte, bei vier eigenen Toren. In Hälfte zwei hingegen ist die Bilanz mit 10:9 Treffern ausgeglichen.
Auswärts gewann Chemie beim CFC, beim ZFC und bei Hertha. In Berlin und Meuselwitz konnte ein Rückstand gedreht werden. In der Fremde blieb die BSG nur in zwei von acht Partien, etwa beim 0:0 in Luckenwalde, ohne Gegentor, bei 7:13-Toren. Im Steigerwald setzte es beim 1:5 die höchste Saisonniederlage. In Zehlendorf, bei Lok und Viktoria, trotz 40 Minuten Überzahl, hieß es am Ende 0:2.
Obwohl „männlicher Fußball“, mit Kampf und Laufbereitschaft, ein Markenzeichen der BSG ist, wie Zwickau-Coach Rico Schmitt auf der Pressekonferenz vor dem Gastspiel bei Chemie sagte, kaufte Plauen beim 1:1 in Leutzsch mit Robustheit und Härte vor allem in der ersten Hälfte den Hausherren den Schneid ab. Beim 0:3 zu Hause gegen die VSG kam Chemie nie ins Spiel, gegen den HFC hielt die BSG 90 Minuten Dauerdruck stand und rettete das 1:1 über die Zeit. Mit 54 gelben Karten ist Chemie Spitzenreiter in dieser Sünderwertung. Apropos: Jannik Mäder und Cemal Kaymaz, der nach seiner Auswechslung gegen Zwickau Gelbrot sah, sind am Samstag in Jena gesperrt. Paul Horschig fehlt langzeitverletzt.
Hier gibt es die wichtigsten organisatorischen Hinweise für die Besucher des Spiels, zu dem mehr als 7.000 bis 8.000 Fans erwartet werden. Das Spiel wird vom MDR-Fernsehen live in voller Länge übertragen.
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