Nach der Kür am Dienstag im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München stand am Sonntag wieder der Alltag auf dem Plan, und der hielt mit dem Auswärtsspiel bei der SG 99 Andernach gleich eine hohe Hürde parat. Dabei begannen die Hausherrinen so, wie sie FCC-Trainer Florian Kästner auch erwartet hatte. Jena machte das Spiel, hatte viel Ballbesitz und es boten sich auch immer wieder Räume. Doch der letzte Zug zum Tor, um im letzten Drittel Druck auf das Andernacher Tor auszuüben, fehlte. Chancen erarbeitete sich der FCC aber dennoch, vermochte allerdings die wenigen Möglichkeiten nicht zu nutzen gegen eine Mannschaft, die sich im ersten Spielabschnitt vor allen Dingen auf die Defensive konzentrierte und fast ausschließlich bei Umschaltmomenten - vor allem zum Ende der ersten 45 Minuten - Gefahr ausstrahlte. Zwar hatte Jena in der ersten Halbzeit insgesamt mehr vom Spiel, doch Tore sollten die 270 Zuschuaerinnen und Zuschauer in Mendig zunächst nicht zu sehen bekommen.
Das sollte sich in der zweiten Spielhälfte ändern - und das schnell und durchaus kurios. Jena hatte Anstoß und schoss dabei einer gegnerischen Spielerin den Ball in den Rücken, von wo dieser zur Vorlage für Carolin Schraa wurde, die dies eiskalt gegen die aus dem Kasten eilende Jasmin Janning per Heber ausnutzte und nach nur zwölf Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:0 für Andernach traf (46.). Doch Jena kam zurück und verdiente sich den Ausgleich, den nach einer knappen Stunde Denise Landmann nach einer Ecke per Kopf besorgte, den sowohl Stadionsprecher als auch Sporttotal-Kommentator zunächst der ebenfalls an Ort und Stelle befindlicher Anika Metzner zuschrieben - egal, Jena war zurück und hatte sich das durchaus verdient. Doch danach ließen sich die Spielerinnen von Trainer Florian Kästner von hoch pressenden Andernacherinnen zu sehr in die Defensive drängen, während die "Bäckermädchen" zu mehreren Torgelegenheiten kamen. Die wenigen vielversprechenden Umschaltsituationen, die der FCC hatte, wurden letztlich nicht konsequent genug ausgespielt. Als man schon das Gefühl hatte, Jena würde das Unentschieden über die Zeit bringen, nutzte Andernachs Leonie Stöhr fünf Minuten vor Spielschluss per Kopf ihre Chance zum insgesamt verdienten 2:1 für die Hausherrinen.
FCC-Trainer Florian Kästner: "Wir verlieren durch zwei leicht vermeidbare Tore. Insgesamt muss man sagen, dass Andernach speziell in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel hatte, während uns insgesamt die klaren Torchancen fehlten. Und dann kommt es kurz vor Schluss dazu, dass wir eine an sich schon bereinigte Situation nochmals scharf machen, was dann Andernach mit einem Kopfballtor bestraft. Aber dennoch war es eine insgesamt gute Leistung der Mädels, die noch am Dienstag gegen die Bayern alles rausgehauen haben und sich heute, gemessen an den zwei unterschiedlichen Halbzeiten, durchaus ein Unentschieden verdient gehabt hätten. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um wieder Kräfte zu sammeln und im Training an der einen oder anderen Sache zu arbeiten, um dann in der nächsten Woche zuhause gegen Gladbach wieder eine gute Leistung auf den Platz zu bekommen."
Spielstatistik
Mannschaftsaufstellungen:
Andernach: van der Laan - Engels (ab 77. Klyta), Schumacher, Brückel, K. Schermuly, Schraa (ab 90.+4. Collas), Stöhr, J. Schermuly, Wäschenbach, Weingarz, Krump, Hawel
FCC: Janning - Juckel, Metzner (ab 78. Lehmann), Heuschkel, Fischer, Landmann (ab 60. Mesch), Bonsu (ab 60. Woldmann), ter Horst, Julevic, Reuter (ab 60. Gora), Birkholz
Torfolge:
1:0 Schraa (46.)
1:1 Landmann (59.)
2:1 Stöhr (85.)
Zuschauer:
270