Mutiger Auftritt des FCC - aber verdienter Sieg der Gäste

28.02.2023

Mit 0:4 (0:2) müssen sich die Frauen des FC Carl Zeiss Jena im Viertelfinale des DFB-Pokals geschlagen geben.

Die bemerkenswerten 1.036 Zuschauer an diesem kalten Dienstagabend dürften ihr Kommen trotz der am Ende deutlich klingenden Niederlage nicht bereut haben. Denn was ihnen die beiden Teams boten, war ein chancenreiches und intensives Fußballspiel, das am Ende wohl das eine oder andere Tor zu hoch für die Gäste aus dem Breisgau ausfiel.

Die Mannschaft des Erstligisten kam gut in die Partie und früh zu ersten guten Möglichkeiten. Doch die bis dato beste Einschusschance hatte der FCC. Luca Birkholz setzte sich mit ihrer Schnelligkeit auf der linken Seite durch, scheiterte am Ende jedoch allein vor Freiburgs Torhüterin Lena Nuding (13.). Besonders bitter: Praktisch im Gegenzug ließ sich Judith Steinert auf der anderen Seite eine vergleichbare Möglichkeit nicht nehmen und traf eiskalt ins lange Eck, nachdem sie mutterseelenallein auf Laura Kiontke zulief (14.). In der 21. Spielminute fast eine Kopie des Tores, doch dieses Mal entschied sich Steinert, nicht selbst abzuschließen, sondern den Ball quer zu legen. Statt des sicheren 2:0 für die Breisgauerinnen versandete die Riesenchance. Kurz darauf zappelte dann doch der Ball im Jenaer Netz. Beim Versuch außerhalb des eigenen Strafraums zu klären, schoss Jenas Torhüterin Laura Kiontke Denise Landmann an, von wo der Ball aus etwa 18 Metern ins verwaiste Tor kullerte (25.). In der Folgezeit versäumte es Freiburg, frühzeitig den Deckel auf die Partie zu machen, woran vor allem Laura Kiontke ihre Aktie hatte. So ging es mit dem 0:2 in die Halbzeitpause.

Die zweite Spielhälfte begann spektakulär. Doch wieder fehlte dem FCC das nötige Matchglück. Beim Versuch, eine Jenaer Hereingabe von der linken Seite zu klären, bugsierte eine Freiburgerin den Ball ungewollt ans eigene Lattenkreuz (47.). Doch statt des möglichen Anschlusstreffers, der die Statik dieses Spiels sicher noch eine Wendung hätte geben können, blieb es beim Zweitorevorsprung der Gäste. In der Folgezeit gelang es Freiburg nicht, trotz durchaus guter Möglichkeiten für die Vorentscheidung zu sorgen. Jena blieb im Spiel. Nach einer knappen Stunde war es dann wieder Luca Birkholz, die nach toller Einzelaktion das Jenaer Tor auf dem Fuß hatte. Doch sie scheiterte im Eins-gegen-Eins an Freiburgs Torhüterin (59.). Die Teams neutralisierten sich nun weitgehend. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Doch in der 81. Minute klingelte es dann doch im Jenaer Kasten, nachdem Laura Kiontke zunächst Kopf und Kragen riskierte, um eine Chance zu vereiteln. Doch der Abpraller landete direkt bei Freiburgs Kolb, die aus Nahdistanz vorm leeren Kasten keine Mühe hatte. Samantha Steuerwald besiegelte mit ihrem Abstauber zum 4:0 die Jenaer Niederlage (83.).

Spielfazit: Der FCC mit einer guten kämpferischen Einstellung hielt gut dagegen, allerdings fehlte in den entscheidenden Spielphasen das nötige Matchglück, das man als Außenseiter braucht, um gegen den höherklassigen Gegner für die Überraschung zu sorgen. So war es am Ende ein standesgemäßes 4:0 für den Bundesligisten, der nun im Pokalhalbfinale steht.

FCC-Trainer Christian Kucharz: „Ich hätte gern gesehen, was passiert wäre, wenn wir in Führung gegangen wären oder den möglichen Anschlusstreffer erzielt hätten. Unter dem Strich war es natürlich ein verdienter Sieg der Favoritinnen. Aber ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, die sich gewehrt und gut dagegengehalten hat. Es war trotz des Ausscheidens für die Mannschaft ein tolles Erlebnis und die Kulisse hat Spaß gemacht.“

Spielstatistik

Tore: 
0:1 Steinert (13.)
0:2 Landmann (24./ET)
0:3 Kolb (78.)
0:4 Steuerwald (82.)

Mannschaftsaufstellungen
Jena: Kiontke - Weiß, Heuschkel (84. Stechemesser), Landmann, Gora – Bonsu (76. Lehmann), Julevic, Adam (46. Mesch), Juckel (76. Mehler) – Birkholz (84. Reske), Arnold
Freiburg: Nuding - Karl (60. Kolb), Steuerwald, Wensing, Vojtekova - Xhemaili, Felde, Minge (72. Schasching) - Steinert (72. Bouziane), Hoffmann (60. Müller), Zicai (76. Reuter)

Zuschauer:
1.036

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