Rote Karte dem Rassismus – 3. Liga setzt ein gemeinsames Zeichen

21.02.2020

Nach den rassistischen Beleidigungen am letzten Spieltag gegen Würzburgs Spieler Leroy Kwadwo und den schrecklichen Ereignissen in Hanau haben sich alle Teams der 3. Liga dazu entschlossen, gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz auszusenden.

Es war ein Moment der Schande im Preußenstadion, als ein Zuschauer den Würzburger Spieler Leroy Kwadwo rassistisch beleidigte und ihn in seinen fundamentalsten Menschenrechten zutiefst verletzte. Doch es war auch ein Moment der Hoffnung und Stärke, als tausende Zuschauer, die Spieler, die Schiedsrichter, die Vereine und nicht zuletzt der Betroffene selbst ein unüberhörbares Signal in die Welt schickten: Es ist kein Platz für Rassismus und Ausgrenzung. Nicht im Stadion. Nicht in der 3. Liga. Nicht in Deutschland. Nicht in unserer Gesellschaft. Nicht in Jena. Nirgendwo!

Der Täter aus Münster ist überführt und wird für sein unverzeihliches Verhalten die Konsequenzen tragen müssen, doch der Kampf gegen jede Form der Diskriminierung muss weitergehen. Denn es ist ein Angriff auf unsere tiefsten Überzeugungen und damit ein Angriff auf uns selbst. Die erschütternden, in Ausländerfeindlichkeit begründeten Morde von Hanau zeigen noch deutlicher, wie wichtig dieser Kampf gegen Vorurteile ist, die als Alltagsrassismus im Kleinen anfangen und schließlich unermessliches Leid über die Menschen bringen können.   

Deshalb setzen die Clubs der 3. Liga und der DFB am 25. Spieltag ein gemeinsames Zeichen. Unter dem Motto „Rote Karte dem Rassismus“ werden die Mannschaften und Schiedsrichter in einheitlichen T-Shirts auflaufen und in einer bundesweiten Schweigeminute innehalten. Der Aufruf „Rote Karte dem Rassismus“ und die Rückennummer 5 von Leroy Kwadwo werden mit der Aufschrift „einer von uns“ auf den Shirts zu lesen sein, auch stellvertretend für die Opfer von Hanau und ihrer Familien. 

DFB-Präsident Fritz Keller sagt: „Wir stehen zusammen gegen jeden, der unsere Werte angreift. Die Reaktion sowie der Zusammenhalt der Fans und Vereine sind beeindruckend - sowohl unmittelbar nach dem beschämenden Vorfall von Münster als auch jetzt, wenn es darum geht, weiter gemeinsam gegen Rassismus einzutreten. Deshalb ist es ein starkes Signal, das die 3. Liga am Wochenende setzt.“

Cacau, Integrationsbeauftragter des DFB: „Ich begrüße es sehr, dass die Vereine der 3. Liga und so viele Fans ihre Stimme für die Menschlichkeit und Leroy Kwadwo erheben. Bei meinen Terminen als DFB-Integrationsbeauftragter erlebe ich es immer wieder, wie viel Positives im Fußball passiert - für Integration und Vielfalt, gegen Diskriminierung, Hass und Rassismus. Aber man müsste blind sein, um nicht zu erkennen, dass der Rassismus auch in den Stadien größer geworden ist. Wir alle müssen klar dagegen aufstehen.“

 

 

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