U13 krönt starke Rückrunde mit Sieg gegen Spitzenreiter

12.06.2019

Die Hinspiel-Niederlage gegen den JFC Gera drehte die Mannschaft von Marcel Waldau und Marian Rennert (Titelfoto: Jean Miguel Boog) zu einem klaren 3:0-Erfolg zum Rundenabschluss.

Am letzten Spieltag der D-Junioren-Talenteliga gewann der FC Carl Zeiss Jena sein Heimspiel im Ernst-Abbe-Sportfeld gegen den derzeitigen Spitzenreiter JFC Gera mit 3:0. Derzeitig? Am letzten Spieltag? Tatsächlich steht Gera noch nicht als Staffelsieger fest, da dem Zweitplatzierten FC Rot-Weiß Erfurt noch zwei Spiele fehlen und der Rückstand auf die Spitzenposition nur einen Punkt beträgt. Der Jenaer Sieg half den Erfurtern also. Und deshalb erfuhren die Blau-Gelb-Weißen am Pfingstwochenende eine außergewöhnliche Unterstützung: Die Rot-Weißen waren mit der gesamten Mannschaft ins Paradies gereist und feuerten die Jenaer lautstark an. „Das habe ich so auch noch nicht erlebt“, sagte Trainer Marcel Waldau schmunzelnd.

Auf dem Rasen legte Theodor Mohorn in der 14. Spielminute den Grundstein für den Erfolg – er traf zur 1:0-Pausenführung für den Klub. Nach dem Seitenwechsel schraubten Fritz Fiedler (41.) und Ben Broßmann (67.) das Ergebnis zum Endstand in die Höhe. „Wir haben ein ordentliches, ein gutes Spiel gemacht“, resümierte Marcel Waldau. Phasenweise seien seine Jungs nicht cool genug und etwas zu hektisch gewesen, standen hinten aber sicher und ließen nicht viel zu. Das Hinspiel hatte Gera noch mit 3:1 gewonnen, im Rückspiel war der FCC klar überlegen. „Das zeigt die positive Entwicklung die wir genommen haben“, sagte Marcel Waldau stolz. Die Mannschaft habe zu Saisonbeginn einfach Zeit gebraucht, musste sich unter anderem aufgrund zahlreicher Neuzugänge erst finden. An dem eingeschlagenen Weg zweifelten Trainer und Spieler aber nie. Mit Erfolg: Es entwickelte sich ein geschlossenes und harmonisches Gruppengefüge, in dem jeder der sehr ehrgeizigen Spieler seinen Platz fand.

Auf eine – Waldau: – „schwierige Hinrunde“ folgte eine „sehr ordentliche Rückserie, in der wir unsere Leistung abrufen konnten“. Mit nur einer Niederlage und zehn Siegen belegt Jena in der Rückrundentabelle der Talenteliga den ersten Rang. Trainer Marian Rennert verdeutlicht den Trend an einem praktischen Beispiel aus dem Spiel: Sei der ballführende Spieler früher von zwei, drei Gegenspielern angelaufen worden, landete das Spielgerät oft im Aus oder gar beim Gegner. „Heute bleiben wir cool, suchen den Mitspieler, lösen uns aus der Situation und kreieren sogar noch eine Torchance“, sagte Rennert stolz. Marcel Waldau nickt zustimmend: „Die taktischen und technischen Fertigkeiten sind deutlich gereift“, sagte er.

Am 23. Juni ermitteln die ersten vier Mannschaften der Talenteliga-Tabelle und die Staffelsieger der vier Verbandsligen in einem sogenannten „Master-Turnier“ den thüringischen Landesmeister. Da der FC Carl Zeiss Jena als Dritter der Talenteliga mit der U13 bereits qualifiziert ist, überlässt die U12 als Sieger der Verbandsliga-Staffel 4 ihren Startplatz dem Tabellenzweiten SV Schott Jena.

Der Blick in die Tabelle:
1. JFC Gera (22 Spiele, 56 Punkte, 110:26 Tore=
2. FC Rot-Weiß Erfurt (20, 55, 177:16)
3. FC Carl Zeiss Jena (22, 50, 113:34)
4. SV Germania Illmenau (22, 41, 78:34)
5. ZFC Meuselwitz (22, 37, 64:85)
6. SSV 07 Schlotheim (22, 31, 53:48)
7. FF USV Jena (21, 28, 52:57)
8. JFV Süd Eichsfeld (21, 27, 52:58)
9. FSV Wacker 90 Nordhausen (22, 20, 51:111)
10. 1. SC 1911 Heiligenstadt (22, 20, 36:104)
11. FSV Wacker 03 Gotha (22, 11, 17:83)
12. JFV Eichsfeld Mitte (22, 1, 22:169).

*Die Talenteliga Thüringen. Zu Saisonbeginn rief der Thüringer Fußball-Verband die landesweiten Talenteliga ins Leben. Sie existiert sozusagen als fünfte Staffel neben den vier regional angelegten D-Junioren-Verbandsligen. In die Talenteliga kann niemand auf- und niemand absteigen. Aller Vereine, die die besonderen Zulassungskriterien erfüllen, können eine Mannschaft ins Rennen schicken. Allerdings hadern Marcel Waldau und Marian Rennert mit dem Konzept. Einerseits sei das Leistungsgefälle groß – starke Spitzengruppe, solides Mittelfeld, deutlich abfallendes hinteres Tabellendrittel. Anderseits sei der Aufwand enorm. Für Anreisen zu Spielen im Eichsfeld, in Nordhausen oder in Heiligenstadt sitzen die Blau-Gelb-Weißen bis zu zwei Stunden in den Mannschaftsbussen. Ebenso lang also wie zu Fahrten zu Leistungsvergleichen nach Dresden oder Magdeburg.

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