FCC kämpft Hertha-Reserve nieder

02.03.2024

Mit einem verdienten 3:1-Erfolg über Hertha II. bestätigt der FCC seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen. Nach 1:1-Pausenstand vor 5.000 Zuschauern besorgten Tore von Richter und Sezer in zweiten Hälfte den ersten Heimsieg nach 3 Monaten.

Der Frust war groß im Jenaer Lager nach dem unnötigerweise verschenkten Sieg in Eilenburg. Gut, dass nur vier Tage später die Chance auf Wiedergutmachung bestand. Henning Bürger vertraute mit Ausnahme von Lukas Lämmel der Eilenburg-Startelf, gab Justin Schau den Vorzug. Und der gebürtige Jenenser sollte seine Aufstellung rechtfertigen, war Aktivposten im Mittelfeldzentrum einer FCC-Elf, die die erste Hälfte klar beherrschte. Zwar blieben 100%ige Torchancen Mangelware, doch Jena zeigte sich variabel im Offensivspiel, aggressiv im Pressing und ließ die Gäste nie ins Spiel finden. Schon nach fünf Minuten fiel das vermeintliche 1:0 der Abseitsfahne zum Opfer, als Sezer Pressschlag-Sieger gegen Hertha-Keeper Kwasigroch wurde. Ausdruck der blaugelbweißen Überlegenheit war der Eckball-Pausenstand von 7:1, nahezu jede dieser Ecken sorgte für Gefahr im Hertha-Strafraum. So war es auch nicht überraschend, dass eine solche Situation in Jenas Führung mündete, als der Ball unglücklich von Hoffmanns Körper ins eigene Tor trudelte (28.). Auch in der Folge blieben die Thüringer am Drücker und hätten in der Schlussminute vor der Pause nach Eckball Nummer sieben auch auf 2:0 stellen können. Stattdessen kontert Hertha über El-Jindaoui, der von Smyla nicht gehalten werden kann. Sein geblockter Abschluss landet vor Christensens Füßen, dessen Flachschuss ebenfalls geblockt wird, aber wieder vor Christensens Füße fällt, welcher im dritten Anlauf den Ball versenkt. Es war Herthas erster Torschuss und Jenas Anhang schüttelte ähnlich fassungslos den Kopf wie am Dienstag im Nordsachsener Funzelflutlicht. 

Bei bestem Frühlingswetter ging es personell unverändert in die zweite Hälfte, doch die Gäste hatten sich sichtlich vorgenommen, das Spiel mehr an sich zu ziehen, mehr zu riskieren. In der Folge boten sich unserer Mannschaft bei Ballgewinn offensiv Räume, die es vor der Pause noch nicht gab. Und es wurde endlich chancenreich. Sezers zur Ecke parierter Drehschuss (51.), Verkamps bärenstarkes Solo gegen mehrere Herthaner neben ausbleibendem Elfmeterpfiff nach vermeintlichem Handspiel (56.) und Richter mit Riesenchance, als er zu lange braucht und von Hoffmann geblockt wird (59.) hätten die erneute Führung bedeuten können. Die folgte dann nach genau einer Stunde. Smyla mit Einwurf auf Petermann, der viel Zeit zum Flanken hat und dies butterweich auf den Kopf von Richter tut, welcher am kurzen Pfosten vollendet und die Nordkurve dahinter jubeln lässt. 

In der Folge riskierte Hertha noch mehr, mit Möglichkeiten für Youtube-Star El-Jindaoui (67., 77.) und T.Rölke (68.) auf der einen, sich bietenden Räumen und Löder (70.) auf der anderen Seite. Zwei Dummheiten von Hertha-Verteidiger Tony Rölke sollten dann das Spiel vorentscheiden. Ein Klapps auf Verkamps Rücken und keine 100 Sekunden später ein Handspiel im Mittelkreis verschafften ihm einen vorzeitigen Feierabend. In Unterzahl war den jungen Berlinern nun sichtlich der Zahn gezogen. Krämers per Hand im Strafraum geblockter Schuss (82.) ließ Schiedsrichter Lars Albert auf den Elfmeterpunkt zeigen und Cemal Sezer zeigte sich nervenstark, vollendete rechts flach zum 3:1. Elias Löder hätte fünf Minuten vor dem Ende nach feiner Einzelaktion Krämers sein fünfzehntes Saisontor erzielen können, verzog aber aus Nahdistanz. So stand am Ende ein absolut verdienter Heimerfolg, der erste seit dem knappen 1:0 über Meuselwitz vor auf den Tag genau drei Monaten. Und der erste Dreier gegen Herthas Reserve seit 2020 nach fünf sieglosen Versuchen. 

Trainerstimmen: 

Stephan Schmidt: Über 90 Minuten verdienter Sieg. Wir haben kompakt begonnen, in den ersten Minuten auch intensiv als Team verteidigt. Standardsituationen waren zuletzt bei uns schon ein Thema und so war es kein Zufall, dass dies heute zum Rückstand führte. Ein absolutes Geschenk für den Gegner. Vor dem Halbzeitpfiff haben wir dann eine Umschaltsituation, über die wir glücklich zum Ausgleich kommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir taktisch diszipliniert sein, aber das haben wir als Team nicht mehr geschafft. Dass wir durch einen einfachen Ball in Rückstand geraden, spricht für unsere aktuelle Situation. An diesen Situationen werden wir mit unserer jungen Mannschaft wachsen. Erfolgserlebnisse werden uns nicht geschenkt, die müssen wir uns hart erarbeiten. 

Henning Bürger: Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Spiel der Mannschaft. Uns war klar, dass es ein schweres Spiel wird, aber auch wo die Schwächen einer jungen Mannschaft liegen. Wir haben uns zur Pause vorgenommen, noch aggressiver zu sein. Wir haben dies in der zweiten Hälfte sehr gut umgesetzt. Wir haben verdient gewonnen, weil wir uns körperlich durchgesetzt haben. 

Mannschaftsaufstellungen:

FC Carl Zeiss Jena: Kunz - Smyla, Strietzel, Halili, Butzen - Schau, Petermann (89. Lämmel), Richter (78. Krämer), Verkamp (84. Zank) - Löder (89. Boelter), Sezer

Hertha BSC II: Kwasigroch - Ben-Hatira (85. Weiland), El-Jindaoui, Ibrahim (67. O. Rölke), Christensen, Strasner, Scherhant, T. Rölke (GRK 72.), Kesik, Da Silva Kiala, Hoffmann

Schiedsrichter:
Lars Albert (Johnny Schiefer / Tim Haubenschild)

Tore:
1:0 Halili (28.)
1:1 Christensen (45.)
2:1 Richter (61.)
3:1 Sezer (83., Handelfmeter)

Zuschauer:
4.969
 

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