Punkteteilung in der Hauptstadt

16.09.2023

Mit einem 1:1 Unentschieden trennte sich unsere Zeiss-Elf von Herthas U23 und gibt dabei spät noch zwei Punkte aus der Hand.

Da war mehr drin. Und gleichzeitig hätte am Ende der FCC sogar mit leeren Händen dastehen können in einem Spiel, das mit etwas Abstand betrachtet mit einem insgesamt durchaus leistungsgerechten Unentschieden endete.

Unsere Zeiss-Elf musste in Berlin-Charlottenburg neben den Verletzten Justin Petermann und Alexios Dedidis auch weiter auf die zuletzt angeschlagenen Marcel Hoppe, Burim Halili und Joel Richter verzichten, zu denen sich nun auch noch Fynn Kleeschätzky gesellt, der ebenfalls passen und sich zur Abklärung einer medizinischen Untersuchung unterziehen musste. Mit dabei war dafür Neuzugang Nils Butzen, der gleich auf der Rechtsverteidigerposition sein Debüt im FCC-Trikot gab. Ken Gipson spielte auf der linken Außenverteidigerposition, während Bastian Strietzel und Maurice Hehne die Innenverteidigung besetzten. Davor agierten Lukas Lämmel und Justin Schau im zentralen defensiven Mittelfeld. Joshua Endres bildete Jenas einzige nominelle Spitze, hinter der zentral Elias Löder, links Maximilian Krauß und auf der rechten Seite Jonathan Muiomo spielten. Im Kasten bekam Kevin Kunz nach sieben Minuten gleich die erste Gelegenheit sich auszuzeichnen, als er einen Schuss von Herthas Nsona gerade noch um den langen Pfosten zur Ecke lenken konnte. Die kleine Hertha, die stark in die Saison gestartet war und nach sechs Spieltagen über die beste Offensive der Regionalliga Nordost verfügt, hatte in der ersten Hälfte des ersten Durchgangs deutlich mehr vom Spiel, vermochte es aber nicht, daraus wirklich Kapital zu schlagen, während der FCC seinerseits ebenfalls kaum Gefahr noch vorn ausstrahlte - bis zu einem schnell von Nils Butzen herausgeholten, schnell ausgeführten Freistoß, der auf der linken Seite Maximilian Krauß fand. Dieser tanzte mit viel Tempo Hertha-Kapitän Covic aus, zog in die Mitte, legte den Ball auf den rechten Fuß und zirkelte mit ihm den Ball sehenswert ins rechte Kreuzeck zum umjubelten 1:0 für die Zeiss-Elf (24.). Es war im Prinzip die erste nennenswerte Möglichkeit des FCC, die dieser eiskalt ausnutzte. Das Tor beflügelte und gab Sicherheit. Nach der Jenaer Führung hätte Maximilian Krauß, dieses Mal mit dem linken Fuß, aus spitzem Winkel fast auf 2:0 gestellt. Doch der Ball ging denkbar knapp am langen Pfosten vorbei (37.). Drei Minuten später dann die Riesenchance zum 2:0, als Justin Schau dem unachtsamen da Silva den Ball vorm Hertha-Strafraum abnahm und gemeinsam mit Joshua Endres frei auf Hertha-Schlussmann Mohwinkel zulief. Doch anstatt aus bester Position selbst abzuschließen, legte Schau uneigennützig auf Endres ab, dessen Schuss jedoch noch geblockt werden und so das sicher geglaubte 2:0 des FCC noch verhindert werden konnte (40.). Jena verdiente sich nach dem 1:0 die knappe Führung, versäumte es aber, das zweite Tor nachzulegen. Stattdessen kam Hertha durch Scherhant nochmals zur Ausgleichschance. Doch der Schuss des Goalgetters (5 Saisontreffer) landete bei Kevin Kunz (40.). Insgesamt hatte die Hertha mehr vom Spiel, ließ den Ball auch gefällig laufen, doch die besseren Möglichkeiten hatte der FCC, dem allerdings die Kaltschnäuzigkeit fehlte, das zweite Tor nachzulegen - so wie nach der guten Hereingabe Nils Butzens, die Maximilian Krauß kurz vor dem Pausenpfiff in aussichtsreichster Position denkbar knapp verfehlte. So blieb es nach intensiven 45 Minuten in einem guten Regionalligaspiel beim knappen 1:0 für den FCC.

Nach der Pause blieben Tempo und Intensität hoch - und Chancen vorerst Mangelware. Es dauerte etwa zehn Minuten, bis Herthas Stange aus der Distanz mit einem abgefälschten Flachschuss aus der Distanz Kevin Kunz zur Glanztat zwang (56.). Der parierte Ball wurde für Hertha zum Bumerang. Jena schaltete über Elias Löder und Maximilian Krauß blitzschnell um. Jenas Torschütze bediente mustergültig Joshua Endres, der aus guter zentraler Position abzog - aber in Herthas Schlussmann seinen Meister fand. Meisterlich parierte auch FCC-Keeper Kevin Kunz, der kurz darauf bei einem Freistoß von El-Jindaoui (68.) und einem Schuss Ajvazis (70.) gefordert war. Hertha kam kaum durch und versuchte viel, aus der Distanz zum Erfolg zu kommen. Es brauchte eine Einzelaktion - und die sollte der Millionen-Mann Myziane Maolida liefern, als er sich von der linken Außenbahn bis in den Strafraum vorbei an mehreren Jenaer Spielern in Schussposition dribbelte und eiskalt mit Flachschuss ins lange Eck zum 1:1 verwandelte (85.). Es folgten spektakuläre Schlussminuten, in denen sowohl Hertha durch Scherhant, der die Lattenunterkante traf, als auch unser FCC durch Max Grimm, der - eingeleitet vom schnell reagierenden Kevin Kunz - den Ball am Berliner Tor vorbeispitzelte, noch den Lucky Punch hätten setzen können. So blieb es beim 1:1 - einem leistungsgerechten Ergebnis, das sich aber in Anbetracht des späten Gegentores unmittelbar nach Abpfiff wie eine Niederlage anfühlte.

FCC-Trainer René Klingbeil: "Ich glaube, der Punkt geht im Großen und Ganzen in Ordnung. Wir hatten sicher ein Chancenplus, aber Hertha hat dann eben auch die Qualität, mal eben den 4-Millionen-Mann Maolida einzuwechseln. Wir mussten zuvor verletzungsbedingt Ken Gipson auswechseln und entsprechend umstellen und haben die eine Aktion, die zum Ausgleich führte, natürlich nicht gut verteidigt. Aber insgesamt war es ein Spiel auf gutem Niveau zweier Mannschaften, die nach vorn spielen wollen. Es hätte am Ende auch gut und gern 3:3 ausgehen können. Von der Art und Weise, wie die Mannschaft das heute - vor allen Dingen gegen den Ball - gemacht hat, bin ich absolut zufrieden. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Spielstatistik

Mannschaftsaufstellungen:

Hertha BSC II: Mohwinkel - Covic, Morgenstern, Da Silva Kiala, Strasner (ab 61. Ajvazi), Abdullatif, Stange, Werthmüller (ab 76. Wollschläger), Jindaoui, Scherhant, Nsona (ab 53. Maolida)
FCC: Kunz - Butzen, Hehne, Strietzel, Gipson (ab 76. Grimm), Lämmel, Schau, Muiomo, Löder (ab 89. Verkamp), Krauß, Endres (ab 70. Zank)

Tore: 
0:1 Krauß (25.)
1:1 Maolida (85.)

Zuschauer: 1.246 (darunter 550 FCC-Fans)

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